GRIMNER - Urfader
Mehr über Grimner
- Genre:
- Viking Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- cmm Online
- Release:
- 18.11.2022
- Hämtad Av Valkyrior
- Där Fröet Skall Spira
- Västerled
- Ulvhednars Natt
- Ur Vågorna
- Helvandrarna
- Elftevisan
- Glöd
- Ivaldes Söner
- En Sista Sköldborg
- Tiundaland
Im Namen Odins.
Was hier vorliegt, ist Stimmigkeit in Reinkultur. Warum? Bandname passt zum Titel, passt zur stilistischen Ausrichtung, passt zur Spielfreude, passt zu den Songs auf der Platte.
Lasst es mich kurz erklären: Die Band GRIMNER hat sich schon vor 15 Jahren im östergötländischen Motala, in Schweden, gegründet, sich benannt nach dem Hauptgott der nordischen Mythologie, nach Odin und seiner Verwandlung Grimnir aus dem gleichnamigen Grimnismal, dem Götterlied der Lieder-Edda, ein Teil der mythologischen Wissensdichtung. Mit "Urfader" – welch passender Titel – präsentieren uns Gitarrist Ted Sjulmark und seine Nordmänner ihr viertes full-length-Scheibchen und damit eine weitere Runde knackigen Folk- und Viking Metal mit dezenten Death-Metal-Tendenzen und allen Stereotypen, die dazugehören. Dazu passend die urtümlichen Wikinger-Trachten.
Doch wir sind hier bei keinem Modemagazin, hier geht es um die Musik. Und die hat es in sich: Das nordmännische Sextett bedient sich großer und noch größerer Melodien, garniert ihre Folk-Ursuppe mit allerlei heroischen Chören, legt neben der gewissen Epik auch die gewisse Aggression und Wut des Todesbleis an den Tag. Bands wie FALKENBACH, MANEGARM, THYRFING und MOONSORROW lassen grüßen und dass Ted und Martin hierbei in ihrer Muttersprache die GRIMNER-Texte zum Besten geben, setzt der Authentizität nur die Götterkrone auf.
Ich sagte doch im Vorfeld, dass "Urfader" ein in sich so verdammt stimmiges Album ist: Da passt das dynamische 'Hämtad Av Valkyrior' inklusive Flötenteil und höherem Cleangesang genauso gut wie das balladeske 'Tiundaland', das dem Album ein sehr geschmackvolles und sinnliches Finale verleiht. Dazwischen holt GRIMNER jedoch die Keule raus: 'Där Fröet Skall Spira' und 'Ur Vågorna' haben eine Mordswut im Bauch, die schwungvolle 'Västerled'-Melodie sorgt für zusätzliche Dynamik und die ohrwurmtauglichen 'Glöd' sowie 'Ulvhednars Natt' stehen ob ihres tollen Gleichgewichts aus hymnischem Folk und den durch die harschen Vocals erzeugten, raueren Charakter stellvertretend für den gelungenen Abwechslungsreichtum der Platte.
Dazu ein superbes Artwork, ein saftiger Sound, der keine Wünsche offenlässt sowie die gewisse Frost- und Finsteraura und so setzen sich die Mosaiksteinchen fein zusammen zu einem authentischen, sehr spannenden Konstrukt made by Vikings. Mit Album Nummer vier setzen die GRIMNER-Mannen ihren Weg unbeirrt fort und präsentieren auf "Urfader" tollen Folk-meets-Death Metal mit allerlei interessanter Wikinger- und Nordmannskost. Es gibt Alben, bei denen deutlich weniger zusammenpasst.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp