GUN BARREL - Battle-Tested
Mehr über Gun Barrel
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Limb Music/SPV
- Battle-Tested
- We Believe In Nothing
- My Last Ale
- Roll Of The Dice
- Rebel Tune
- Lonely Rider
- Party In The Hall Of Fame
- Lover Like A Gun
- Scream Of The Killer
- The Raven
- Save My Heart From You
- Death Knell Dance
Mit "Battle-Tested", dem zweiten Album der Kölner von GUN BARREL, haben wir hier eine Hard Rock-Scheibe vorliegen, die den Autor vor ein Rätsel stellt.
Bereits nach einigen Durchläufen war klar: Dies Album, werter Leser, kann niemandem empfohlen werden! Hard Rock, der eher als Gähn-Rock zu bezeichnen ist, ohne Spannung in den Songs, einfach eine Scheibe, die soviel Spaß macht wie ein verstauchter Knöchel. Nun, dieser Meinung bin ich immer noch, allerdings musste ich mir nach einigem Grübeln eingestehen, dass die Melodie, die ich schon seit Stunden nicht mehr aus dem Kopf bekomme, zum Titeltrack "Battle-Tested" gehört. Was tun, sprach Zeus?
Mit Gewissheit kann ich nur sagen, dass es für Songs, die so offensichtlich von Vorbildern "inspiriert" sind wie "My Last Ale" (wie bei den meisten Songs hier bereits die ersten Zeilen von lyrisch unbestechlicher Brillanz: "It was late at night when I was coming home"), das irgendwo zwischen "Whiskey In The Jar" und "The Wild Rover" pendelt, peinliche Lyrics mit Quadrillionen von Haus/Maus/Klaus-Reimen (zum Beispiel: Goodbye/sky/die) und eine höchst angestrengt und keinesfalls rauhbeinig-cool klingende Gesangsstimme keine Punkte gibt. Als alter MOTÖRHEAD- und AC/DC-Fan fühle ich mich von "Party In The Hall Of Fame", das wie "That's The Way I Wanna Rock N Roll" mit dem Intro von "Ace Of Spades" klingt schon beinahe persönlich angegriffen – obwohl es sich bei diesem Song um einen der überzeugendsten diese Albums handelt.
Immer wieder ist es auch schade, wenn wirklich coole Ideen wie zum Beispiel die fast schon gesprochene Strophe bei "Lover Like A Gun" von einem Nullachtfuffzehn-Uptempo-Refrain niedergemacht werden.
Nachdem ich mich also nun nochmals versichert habe, dass diese Scheibe wirklich ein höchstens durchschnittliches Hard Rock-Album ist, dem vor allem das fehlt, was Hard Rock ausmacht, nämlich Rumms und ein gewisser Spassfaktor, habe ich immer noch das Problem, dass zumindest der Titeltrack, obwohl uninspiriert und langweilig, einfach nicht aus meinem Kopf hinausgeht. Ich denke, mir nun sicher sein zu können, das dies eine merkwürdige Verirrung meines Unterbewusstseins ist, ähnlich wie (Achtung, der Autor outet sich!) mein kleiner Hang zu "Crying At The Discotheque" – nichtsdestotrotz ein Beweis dafür, das sich auf dieser Scheibe immerhin ein ohrwurmverdächtiger Song befindet.
Alles in Allem kann man sagen, dass diese – immerhin von Piet Sielck kompetent produzierte – Scheibe nur fanatischen Hard Rock-Fans zum Reinhören zu empfehlen ist. Alle anderen sollten die Fingers lieber von die Dingers lassen.
Anspieltipps: Battle-Tested, My Last Ale, Lonely Rider
- Redakteur:
- Philipp von dem Knesebeck