H.E.A.T - Force Majeure
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2022
Mehr über H.E.A.T
- Genre:
- Melodic / Hard Rock / AOR
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- earMusic / Edel
- Release:
- 05.08.2022
- Back To The Rythm
- Nationwide
- Tainted Blood
- Hollywood
- Harder To Breathe
- Not For Sale
- One Of us
- Hold Your Fire
- Paramount
- Demon Eyes
- Wings Of An Aeroplane
Guter Durchschnitt.
Bei der schwedischen Rockband H.E.A.T steht die Veröffentlichung des siebenten Studioalbums an. Das Teil heißt "Force Majeure", und eingesungen wurde es vom zurückgekehrten Originalsänger Kenny Leckremo. Seit fast zehn Jahren schon ist H.E.A.T ein Quintett mit einer Gitarre und einem Keyboard. Manche Gruppen bekommen in dieser Besetzung eine klare musikalische Positionierung und einen stringenten Sound hin. "Force Majeure" dagegen wirkt auf mich streckenweise wie ein AOR-Album, das ein Hardrock-Album sein will.
Durch die ganze Scheibe ziehen sich Stücke, bei denen Gitarren und Schlagzeug für AOR-Verhältnisse recht schnell und heavy spielen oder deren poppige Keyboards und Chöre den Hardrock-Eindruck verwässern. Das ist kein Problem, solange die Lieder über gelungene Melodien verfügen wie vor allem ''Nationwide' oder 'Demon Eyes'. Etliche weitere Nummern wie der Eröffner 'Back To The Rhythm' oder 'Hold Your Fire' sind auch in Ordnung, überzeugen aber aufgrund ihrer inkonsequenten Arrangements nicht vollends. Schwächelt jedoch auch die Melodie, stellt sich beim besten Willen kein Hörvergnügen ein. Man teste diesbezüglich das melodisch banale 'Hollywood'.
Einen starken Eindruck dagegen hinterlässt 'Tainted Blood', bei dem sich die Band klar für die Heavy-Rock-Richtung entschieden hat. Keyboards und Chöre gibt es auch hier, aber sie sind so dezent eingesetzt, dass es passt. Ein Farbtupfer in der Scheibe ist in stilistischer Hinsicht die dramatische Powerballade 'One Of Us', bei der sich das vorherrschende sowohl-als-auch-Problem erst gar nicht einstellt. Als wirklich schwach stellt sich nur 'Paramount' heraus, ein pathetischer, mit synthetischen Fanfaren überfrachteter Hymnenversuch, dessen Substanz aber nur für die Vorspannmusik einer Fernsehserie ausreicht.
Neun der elf Stücke des Albums sind zwischen dreieinhalb und vier Minuten lang, die beiden übrigen dauern nur wenig länger. Das kann man als Indiz dafür sehen, dass bei H.E.A.T fast immer dieselbe Masche geritten wurde. Auch die Gitarrensoli sind durchweg in Ordnung, aber nicht überragend. Insgesamt präsentiert sich "Force Majeure" mit zwei Ausnahmen als ordentliches Rockalbum, reißt mich aber nur an wenigen Stellen richtig mit.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser