HADES - If At First You Don't Succeed
Mehr über Hades
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Cyclone Empire
- Release:
- 01.04.2011
- Opinionate!
- In The Mean Time
- Rebel Without A Brain
- King In Exile
- Face The Fat Reality
- Outro
- I Too Eye
- Diplomatic Immunity
- Process Of Assimilation
- Tears Of Orpheus
- Aftermath Of Betrayal
- Finale
- M.E.S. (Technical Difficulties)
- Decline And Fall Of The American Empire
- Biocaust
- Force Quit
- Hoax
- Responsible
- The Man That Might Have Been
Der zweite Meilenstein der Legende!
Wie ein kleiner Junge habe ich 1988 auf den zweiten Longplayer meiner Lieblingsthrasher HADES gewartet und konnte mein Glück kaum fassen, als ich "If At First You Don't Succeed" an einem dunklen Herbstnachmittag das erste Mal auf meinen Plattenteller legen konnte. Alle vagen Hoffnungen, die Band um Gitarrist Dan Lorenzo und Wundersänger Alan Tecchio könnte auch nur im Ansatz an die Glanztaten des Vorgängers anknüpfen, wurden sofort erfüllt. Die leicht veränderte Besetzung – Gitarrist Scott Le Page war durch Ed Fuhrman ersetzt worden – hatte keinen Einfluss auf das fulminante Songwriting der Band.
Eigentlich kein Wunder, stammt ein Großteil der Nummern erneut aus den Fingern der beiden Bandleader. Mit 'Aftermanth Of Betrayal' gibt es - quasi als Pendant zu 'Masque Of The Red Death' vom Debüt – eine Shakespeare-Hommage von Bassist Jimmy Schulman und Neuzugang Fuhrman darf im knackigen Instrumental 'Finale' seine Fingerfertigkeit unter Beweis stellen. Im direkten Vergleich zum Vorgänger fällt der aus heutiger Sicht druckvollere Klang des Albums auf, der mich damals beinahe etwas abgeschreckt hat. Es fehlte mir anfangs das intensive Gefühl, direkt neben der Band im Proberaum zu stehen. Das Klangbild war irgendwie "erwachsener" geworden. Aus heutiger Sicht ist das natürlich eher ein Bonus, denn ein Manko, klingt das Album dadurch doch selbst nach aktuellen Hörgewohnheiten sehr druckvoll.
Insgesamt fällt der zweite Rundling meiner Freunde aus New Jersey noch einen Zacken flotter aus, was der thrashige Opener 'Opinionate!' gleich mal eindrucksvoll unter Beweis stellt. Und im rasanten 'I Too Eye' überschlägt man sich beinahe. Unnötig zu erwähnen, dass trotz eines gewissen Geschwindigkeitssrausches die technischen Kapriolen nicht außer Acht gelassen werden. Allen voran muss ich hier erneut auf Tom Coombs Taktvorgaben hinweisen, die gerade bei diesen hyperschnellen Nummern sämtliche Kinnladen in den Daueraufklappzustand versetzen. Auch wenn die restlichen Tracks etwas weniger brutal aus den Boxen preschen, stehen sie den genannten Titeln in Sachen Qualität natürlich in nichts nach. Allen voran das grandiose 'Process Of Assimilation', welches vor allem im Schlusspart herrlich abwechslungsreich aufgebaut ist. Diese offenen Akkorde und der superb eingebaute – Achtung!- Reggaepart waren nicht nur für 1988 einmalig. Dazu gibt es intelligente Texte, denen man nicht zwingend zustimmen muss, die aber ebenfalls weitab der gängigen Themen stattfinden. Ich verweise auf 'King In Exile' oder 'Diplomatic Immunity'. Da hat man sich Gedanken gemacht und regt auch den Hörer dazu an, sein Hirn ein bisschen in Wallung zu setzen. Nicht umsonst lief die Mucke gern unter dem Banner "thinking man's metal".
Als Boni gibt es auf dieser schick aufgemachten Scheibe diverse Songs von den aktuellen Werken "Damnation" und "The Downside". Für Fans der Band eher weniger spannend, für neue Anhänger aber eine gute Einstiegsmöglichkeit in die Welt von HADES. Denn, bei aller Verklärtheit für alte Tugenden, komme ich nicht umher zu schreiben, dass auch diese Scheiben mehr als amtlich sind.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Holger Andrae