HAIL SPIRIT NOIR - Eden In Reverse
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2020
Mehr über Hail Spirit Noir
- Genre:
- Psychedelic / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Agonia Records
- Release:
- 19.06.2020
- Darwinian Beasts
- Incense Swirls
- Alien Lip Reading
- Crossroads
- The Devil's Blind Spot
- The First Ape On New Earth
- Automata 1980
Die pychoaktiven Klänge gewinnen die Oberhand.<br />
Auch mit dem neuen Album "Eden In Reverse" bleibt es dabei: HAIL SPIRIT NOIR ist eine der interessantesten Bands, die heute für progressive Klänge sorgen. Progressiv soll hier nach wie vor tatsächlich für "ungewöhnlich", "fortschrittlich" und "experimentell" stehen, zumal HAIL SPIRIT NOIR einen eigenen, für manche sicherlich auch eigenartigen Sound hat. Für diejenigen, die die Griechen schon länger schätzen sei allerdings gesagt: der Sound hat sich ziemlich verändert. Von den blackmetallischen Wurzeln sind nurmehr Spuren wahrnehmbar, während die sphärischen, psychoaktiven Klänge deutlich an Gewicht gewonnen haben. Für Freunde futuristischer Keyboardsounds ist das Album sicherlich ein Garten Eden, denn hier türmt sich so einiges Unerhörtes auf. Doch wenn im Zusammenhang mit HAIL SPIRIT NOIR das Schlagwort Psychedelia fällt, ist dies keineswegs mit den einschlägigen Siebziger-Sounds zu vergleichen, eher mit den experimentellen Ausflügen von IHSAHN, MANES oder CODE. Sowieso denke ich schon seit jeher, dass HAIL SPIRIT NOIR norwegisch klingt, was sich auch mit diesem aktuellen Album nicht ändert.
Natürlich ist die Musik nach wie vor weit entfernt von gefällig und mehrheitsfähig. Der oft sehr entrückte Gesang wird sicher auch nicht dazu beitragen, dies zu ändern, obwohl er heuer ausschließlich clean ist. Aber zur Musik passt er perfekt, und diese vermag es wie schon auf den Alben zuvor, Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Viele passen zu einem düsteren, skurrilen Science-Fiction-Trip, auf dem man den blinden Fleck des Teufels erforschen oder von den Lippen eines Aliens lesen muss. Bei so etwas bin immer gerne dabei. Anfangs hat mir die bislang stilprägende Einbindung von klassischen, vor allem schwarzen Metalsounds und ein wenig gefehlt und ich habe mich in den Soundwolken ein wenig verloren gefühlt, doch das wird wirklich von Mal zu Mal hören besser. Einzig das faserige 'Automata 1980', der Zehnminüter am Ende sorgt jetzt noch für Verwirrung, aber hey: wir hören hier Psych-Prog. Da gehört so etwas mitunter eben dazu!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker