HAKEN - The Mountain
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2013
Mehr über Haken
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- InsideOut (Universal)
- Release:
- 30.08.2013
- The Path
- Atlas Stone
- Cockroach King
- In Memoriam
- Because It's There
- Falling Back To Earth
- As Death Embraces
- Pareidolia
- Somebody
Wi(e)derhaken
Der Prog-Fraktion wird in den vermeintlichen schwachen Sommermonaten viel zugemutet. Das nächste Highlight für die Jahrescharts ist das neue Album von HAKEN. Endlich beim "state of the art"-Label InsideOut angekommen, ist "The Mountain" hoffentlich der große Durchbruch für das britische Sextett. Die Zeichen stehen gut, das dritte Album gilt weithin als das entscheidende. Und überhaupt: die Truppe um Sänger Ross Jennings ist so etwas wie ein Bindeglied zwischen zwei Welten. Dem herrlich lebendigen Retro-Prog auf der einen und modernem Prog-Metal erster Güte auf der anderen Seite.
Um eine Vorstellung davon zu bekommen wie HAKEN anno 2013 klingt, ist ein Blick auf die Tour-Partner der letzten Jahre hilfreich: Unter anderem DREAM THEATER, ARENA, IQ und THERION haben ihre Shows von HAKEN eröffnen lassen. Keinem Klangbild kommt der Berg zu Nahe, hier und da wird man aber ein paar Ähnlichkeiten feststellen können. Dabei ist die gute Stunde Musik zusammen mit dem neuen STEVEN WILSON-Opus die abwechslungsreichste Klangkost, die mir in diesem Jahr bisher untergekommen ist. Völlig selbstverständlich münden Djent-Riffs in Ohrwurm-Refrains ('Falling Back To Earth'), beginnt ein Song als wunderschöner Choral ('Because It's There') oder begeistert eine Nummer mit Satzgesang á la GENTLE GIANT ('Cockroach King'). Dass der Kontext aber stets die Band selbst bleibt, spricht für die Qualität der Musik und die künstlerische Vision HAKENs. Das jüngste Album der Band ist wesentlich eigenständiger und stärker als die Vorgänger.
Man sieht, "The Mountain" ist eine richtig vielschichtige Angelegenheit, die für meine Begriffe so ziemlich alle Facetten zeitgemäßen Progressive Metals nicht nur abdeckt, sondern auch meistert. Ein kleines Problem ergibt sich aber: Die Konkurrenz stinkt im direkten Vergleich ziemlich ab und ich werde mich bei den nächsten Prog-Veröffentlichungen immer fragen: Wieso ging das bei HAKEN so einfach von der Hand? Wirklich, manchmal kann man hören, wie sehr sich eine Band anstrengt, um einen bestimmten Sound zu erreichen oder Songs künstliche Komplexität zu verleihen. Auf "The Mountain" wirkt die Reise durch das Prog-Wunderland natürlich, ohne künstliche Haltepunkte.
Mir bleibt ob der großen Klasse dieses Albums nichts anderes übrig, als eine richtig hohe Note zu zücken. Diese Platte hat bei mir einen Nerv getroffen und lässt mich nicht mehr los. HAKEN - "The Mountain". Diese beiden Begriffe sind vorerst das einzige, was Progger brauchen. Chapeau!
Anspieltipps: Because It's There, Cockroach King, Falling Back to Earth, Pareidolia
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Nils Macher