HALCYON WAY - Bloody But Unbowed
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2018
Mehr über Halcyon Way
- Genre:
- Power / Groove / Modern / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Agonia
- Release:
- 03.08.2018
- Devolutionize
- Bloody But Unbowed
- Blame
- Slaves To Silicon
- Superpredator
- Primal Scream
- Ten Thousand Ways
- The Church Of Me
- Cast Another Stone
- Crowned In Violence
- Burning The Summit
- Desolate
Vom Abwechslungsreichtum geprägt
Eine stilistisch eindeutige Zuordnung war bei HALCYON WAY bekanntermaßen noch nie einfach. Wer die bisherigen Veröffentlichungen (drei Longplayer, zwei EPs) der Jungs aus Atlanta, Georgia kennt, oder sie schon mal live erleben konnte, wird wissen, dass ihr Sound vom energischen, abwechslungsreichen Vortrag geprägt ist, der neben Power, Progressive und Thrash Metal auch jede Menge Groove und zwingende Melodien enthält.
Daran hat sich auch auf "Bloody But Unbowed“" nichts geändert. Im Gegenteil, das Quintett hat darauf sogar noch verstärkt moderne Elemente eingeflochten, die mitunter darin resultieren, dass Sänger Steve Braun vermehrt von seinen derbe growlenden Kollegen Jon Bodan und Skyler Moore an den Saiteninstrumenten bei der Arbeit unterstützt wird. Die vier Jahre Veröffentlichungspause seit dem letzten Dreher "Conquer" lassen durchaus darauf schließen, dass es den Jungs wichtig war ihren Kompositionen eine gewisse Reifezeit zuzubilligen.
Dadurch sind nämlich trotz kleinster, teils technisch filigran wirkender Details sowohl Hooks als auch einprägsame Refrains zu vernehmen. Zwar sind nicht alle Tracks dermaßen zwingend ausgefallen wie etwa der knallharte, Metal-europäisch infiltrierte Titelsong oder 'Slaves To The Silicon', das HALCYON WAY vom Hit-Appeal her locker in eine Kategorie mit aktuellen Größen vom Schlage AVENGED SEVENFOLD katapultieren sollte, an detailreicher Variabilität mangelt es diesem Dreher aber definitiv nicht. Jedoch scheint gegen Ende hin doch ein wenig der Fokus abhanden gekommen zu sein und die Technik anstelle zwingender Momente ('Crowned in Violence' etwa klingt irgendwie unvollendet) im Vordergrund zu stehen.
Nichtsdestotrotz sollte "Bloody But Unbowed" aber eine riesige Zielgruppe ansprechen können. Schließlich lässt sich sowohl für den Fan der härteren DREAM THEATER-Epen hier etwas entdecken, als auch für die Anhängerschaften von MEGADETH, TESTAMENT, PANTERA, LAMB OF GOD oder SOILWORK, um nur einige zu nennen. Der druckvolle, zeitgemäß aus den Boxen donnernde Sound von Mark Lewis und das von Großmeister Travis Smith gefertigte Artwork runden den positiven Gesamteindruck gut ab.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass HALCYON WAY einmal mehr feines, musikalisches "Mischgemüse" abgeliefert hat, das zu einem durchaus schmackhaften Menü verarbeitet werden konnte.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer