HALESTORM - The Strange Case Of...
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2012
Mehr über Halestorm
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Roadrunner (Warner)
- Release:
- 27.04.2012
- Love Bites (So Do I)
- Mz Hyde
- I Miss The Misery
- Freak Like Me
- Beautiful With Me
- In Your Room
- Break In
- Rock Show
- Daughter Of Darkness
- You Call Me A Bitch Like It Is A Bad Thing
- American Boys
- Here's To Us
Roher, ungezügelter, besser.
Als vor knapp zwei Jahren das Debüt von HALESTORM erschien, war ich durchaus voll des Lobes für den von Powerröhre Lizzy Hale vorgetragenen Rock. Doch spätestens, wenn man die Band auch livehaftig mal erlebt hatte, war klar, dass dem Album etwas fehlt. Wo die Band auf der Bühne furios und hart rockt, war sie auf dem Album etwas gezügelt, ja poliert.
Ein Umstand, der auch der Band gewusst geworden ist und so fällt auf "The Strange Case Of..." als Erstes auf, dass man deutlich roher und ruppiger zu Werke geht. Die Energie, die die Band auf der Bühne ausstrahlt, hat man versucht, auf den Silberling zu bannen. Gut so, denn das bringt nicht nur Lizzys Stimme besser und kraftvoller zur Geltung, sondern auch die Mätzchen, die Schlagzeuger und Bruder Arejay Hale vollführt, bekommen deutlich mehr Raum. Wobei der Mann vor allem livehaftig ein Erlebnis ist.
Doch nicht nur die Produktion fällt positiv auf, auch das Songwriting hat sich noch einmal verbessert. Ohne Firlefanz kommen Songs wie das flotte 'Love Bites (So Do I)', das rhythmische 'Freak Like Me' oder die Arenahymne 'I Miss The Misery' daher und machen es sich mit Nachdruck in den Lauschern gemütlich. Das hat sogar Faustfaktor. Weniger gilt das natürlich für die eher balladesken Töne wie bei 'Beautiful With You', das natürlich sehr Radio-tauglich ist und auch ohne große Probleme neben AVRIL LAVIGNE laufen könnte. Aber das ist auf diesem Werk eher ein gezielt platzierter Kontrastpunkt und nicht die Regel. Ungeschickt mag höchstens erscheinen, dass die Balladen im Mittelteil gleich dreifach hintereinander ertönen. Da hätte eine differente Songreihenfolge vielleicht noch mehr Dynamik ins Werk gebracht.
Doch von diesem Triple abgesehen, regieren hier schon harte Rocker und hymnische Songs, die schnell ins Ohr gehen. Das getragene 'Rock Show' steigert sich angenehm, 'You Call Me A Bitch Like It Is A Bad Thing' ist ein echter Good-Time-Rocker und bei 'Here's To Us' wird ganz sicher kräftig mitgesungen. Etwas anstrengend ist im Grunde nur 'Daughter Of Darkness' mit seinem Tribal-artigem 'Na Na Na', das den Song umrahmt. Das nervt sogar etwas. Dabei ist der Song ansonsten ziemlich stark und dürfte live durchaus Laune machen.
Dennoch ist "The Strange Case Of..." ein Schritt nach vorne. Roher, ungezügelter und mit mehr Energie machen Lizzy und ihre Herren einfach viel mehr Laune. Und beim nächsten Mal das Album dann bitte gleich komplett live im Studio einzimmern, denn da ist immer noch Luft nach oben.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk