HALFORD - IV - Made Of Metal
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2010
Mehr über Halford
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.75
- Label:
- Metal God Records / Warner
- Release:
- 22.10.2010
- Undisputed
- Fire And Ice
- Made Of Metal
- Speed Of Sound
- Like There's No Tomorrow
- Till The Day I Die
- We Own The Night
- Heartless
- Hell Razor
- Thunder And Lightning
- Twenty-Five Years
- Matador
- I Know We Stand A Chance
- The Mower
<p class="MsoNormal">Ein Halford muss eben tun, was ein Halford tun muss.</p>
Seien wir einmal ehrlich: Jeder Mensch sollte sich in jener Art und Weise künstlerisch frei entfalten können, wie er es für richtig und gut hält. Das gilt auch für einen Rob Halford. Soll heissen: Wenn man anno 2004 unbedingt wieder zu JUDAS PRIEST kehren und ein fulminantes Comeback-Album anfeuern möchte, soll man es tun. Wenn man fünf Jahre später unbedingt ein Weihnachtsalbum aufnehmen und unter den immergrünen Tannenbaum legen möchte, soll man es tun. Wenn man dann im Jahre 2010 mit seiner Soloband einen schweren, britischen Klumpen Stahl auf die Menschheit loslassen möchte, soll man es doch bitteschön tun. Und um bereits die Katze aus dem Sack zu lassen: Die Platte, von Roy Z. produziert, ist äußerst rifforientiert und klingt in der knappen Stunde Spielzeit einfach schwer nach PRIEST, was jedoch absolut positiv zu verstehen ist. Eben jener Roy Z. ist neben Metal Mike auch für die Sechssaiter verantwortlich. Sie macht ihrem Titel "Made Of Metal" alle Ehre und lässt jenes wieder auferleben, was uns in der vergangenen Zeit doch etwas gefehlt hat, ohne dabei Emotionen und Gefühle außer Acht zu lassen.
Bereits der Opener 'Undisputed' ist ein straighter Rocker, dessen markanter Refrain sich erstmal bei einem festsetzt. Der "Heavyweight-Champion" of Metal weiß eben, aus was Meilensteine bestehen. Auch das schnelle 'Fire And Ice' kann den guten, ersten Eindruck von "Made Of Metal“ nur bestätigen. Der Song brettert mit seinem Ohrwurm-Refrain nur so aus den Boxen und hätte auch auf dem "British Steel“-Album seinen berechtigten Platz gefunden. Beim eingängigen, treibenden Titeltrack fällt lustigerweise auf, dass Halford bei den Strophen ein wenig nach seinem Vorgänger Tim Owens klingt. Auch das druckvolle 'Speed Of Sound' schlägt in die gleiche Kerbe wie sein Vorgänger und weiß zu gefallen. 'Till The Day I Die' überrascht mit einem groovigen, blues-artigen Countrytouch und lässt das Album deutlich vielseitiger erscheinen. Diese Abwechslung wird durch die gefühlvolle Ballade 'Twenty Five Years' nur noch untermauert, die dem geneigten Hörer eine wohlige Gänsehaut bescheren lässt. 'Hell Razor' hingegen ist scharf wie eine Rasierklinge und lässt den Geist ehemaliger Glanzleistungen einmal mehr aufleben. Nostalgie pur. "Made Of Metal" schafft es zudem, sich durch Midtempo-Ohrwürmer der Marke 'Thunder And Lightning' und 'Like There´s No Tomorrow' tief in die Gehörwände zu brennen, wodurch die Platte bei jedem weiteren Durchlauf stets wachsen kann. Auch wurde Rücksicht auf die "Painkiller"-Anhänger genommen und mit dem nackenbrechenden 'The Mower' ein Song kreiert, der aufgrund der hohen, leider etwas seltenen Screams, auch genau dort seinen Platz gefunden hätte. Rob shoutet mit seinen fast 60 Lenzen einmal mehr wie ein junger Metal-Gott. Vor dieser großartigen Leistung muss man einfach seinen imaginären Hut ziehen.
Jedoch ist auf "Made Of Metal“ nicht alles Gold, was glänzt. Manche Songs, wie zum Beispiel 'Heartless' und das abwechslungsreiche I Know We Stand A Chance' gehen im Songgefüge etwas unter und können nicht voll und ganz überzeugen. Aber dies schmälert den Gesamteindruck dieses Kunstwerkes nur minimal.
Ein großes Kompliment muss man auch der Instrumental-Fraktion von HALFORD machen, die aufgrund der kräftigen Gitarrenwände, der kompromisslosen Schlagzeugarbeit von Bobby Jarzombek und dem treibenden Bassspiel eines Mike Davis einen mehr als außerordentlichen Job abliefert.
Das Album zeigt einen "Metal God" in einer exzellenten stimmlichen Verfassung und lässt Kritiker, die sich das Maul auch über seine Live-Darbietung zerrissen haben, im Keim ersticken. He´s the undisputed heavyweight champion of the world.
Anspieltipps: Undisputed, Fire And Ice, Speed Of Sound, Thunder And Lightning
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp