HALPHAS - Dawn Of A Crimson Empire
Mehr über Halphas
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Folter Records
- Release:
- 15.12.2017
- Summoning
- Call From The Depths
- Through The Forest
- Sword Of The Necromancer
- F.M.D.
- Malice
- Damnation Of The Weak
- Empire
Bärenstarker melodischer Black Metal aus hiesigen Landen
"Dawn Of A Crimson Empire" ist eines dieser seltenen Alben, das den Sternstunden des 90er Black Metals auf einem gleichwertigen Level begegnet und Acts wie NECROPHOBIC und LORD BELIAL ebenso würdiggt wie die legendären ersten Alben aus dem Hause SATYRICON. Die Urheber dieses Meisterwerks stammen allerdings nicht aus dem ganz hohen Norden, sondern tatsächlich aus deutschen Landen, und sie zeigen in den acht neuen Songs sehr, sehr deutlich, welchen Einfluss die nordische Szene auch heute noch auf den Output der dritten, vierten und demnächst vielleicht auch fünften Generation des rauen, melodischen Black Metals hat.
Vielleicht lässt sich nicht immer behaupten, dass die Kompositionen auf "Dawn of A Crimson Empire" sonderlich originell sind, doch zu diesem Zweck sind die Musiker von HALPHAS auch nicht ins Studio gerannt. Vielmehr ging es darum, diesen Spirit aufzufangen und sich dieser infernalischen Mischung aus Aggressionen und Melodien zu nähern, die von den oben aufgeführten Kapellen in mühevoller Kleinarbeit zur Perfektion getrieben wurden. Es sind durchweg Hymnen, die das Quartett auf dem ersten offiziellen Release (vorangegangen war 2015 bereits ein Demo) platziert hat, und sie alle verkörpern all das, wofür der melodische Black Metal aus Norwegen und Schweden Anfang und Mitte der 90er stand - zumindest wenn man den Teil aufgreift, der durch seinen Verzicht auf Tastensounds auf dem puristischen Wege zum Ziel gelangte. Und man könnte sie alle zitieren, die Meilensteine, auf die sich HALPHAS hier beruft, aus denen die Mannen ihre schöpferische Kraft ableiten, und mit denen sie ihre musikalische Sozialisation erfahren haben. Doch Parallelen und Vergleiche helfen der Band irgendwann auch nicht mehr weiter, denn irgendwann muss die Truppe es schließlich mit eigenen Ideen packen. Und das tut sie absolut souverän: Stücke wie 'Sword Of The Necromancer' und 'Empire' sind kurative Momente für den zuletzt nicht mehr ganz so lebendigen deutschen Black Metal, 'Call From The Depths' und 'Through The Forest' bringen mit ihren steten Tempowechseln eine Menge Abwechslung in die ganze Sache, und auch frostig-fiese Nummern wie 'F.M.D.' sind nicht zu verachten, weil sie den Kern der Materie mitten ins Herz treffen, ohne dabei den melodischen Unterbau aufgeben zu müssen.
Es gibt sie sicher, die hier entstandenen Underground-Alben, mit denen sich HALPHAS duellieren muss, und es steht nirgendwo geschrieben, dass diese Scheibe nun die größte Weisheit in der Szene unseres Landes darstellt. Aber unbestritten ist "Dawn of A Crimson Empire" eine Platte, die den Inspiratoren ebenso gerecht wird wie den hohen Erwartungen derjenigen Fans, die schon das Demo begeistert in Empfang genommen haben. In Sachen melodischer Black Metal ist HALPHAS nämlich bis hierhin und vor allem mit diesem Album eine echte Bank - und zwar aus deutscher Eiche!
Anspieltipps: Call From The Depths, Sword Of Thee Necromaancer, Through The Forest
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes