HAMMERS OF MISFORTUNE - Dead Revolution
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2016
Mehr über Hammers Of Misfortune
- Genre:
- Heavy Metal / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal Blade Records
- Release:
- 22.07.2016
- The Velvet Inquisition
- Dead Revolution
- Sea Of Heroes
- The Precipice
- Here Comes The Sky
- Flying Alone
- Days Of '49
Exzellent wie immer
Wenn es eine Band gibt, deren mangelnder Erfolg an der zu hohen Qualität ihrer Musik liegt, dann ist das HAMMERS OF MISFORTUNE. Zu sehr Prog für den klassischen Metaller und zu sehr Metal für den typischen Progger, so stellt sich die Musik der KalifornierInnen seit Jahren dar und trotz durchweg exzellenter Kritiken bleibt der kommerzielle Durchbruch immer und immer wieder aus. Insofern steht zu befürchten, dass sich daran auch mit "Dead Revolution", dem mittlerweile sechsten Album der Band nicht viel ändern wird. Denn dieses ist wieder exzellent geraten, musikalisch oft nah an der Perfektion und zu 100% HAMMERS OF MISFORTUNE, ein Album, dass es verdient hätte, überall gehört und in großen Zahlen gekauft zu werden.
Dabei hat sich im Vergleich zum Vorgänger "17th Street" nicht viel geändert, der melancholische, kunstvoll komponierte, arrangierte und gespielte Metal der Band lebt nach wie vor von diesen einzigartigen Melodien, den komplexen und zugleich eingängigen Riffs, den tollen Leads und Soli und dem gekonnten Keyboardeinsatz, der akzentuiert und nie übertüncht. Vielleicht etwas weniger opulent als auf dem Vorgänger sind diese Songs, aber keinesfalls weniger packend. Vom Opener 'The Velvet Inquisition' bis zum traurigen Epos 'Days Of '49' am Schluss zieht die Band die Hörer wieder hinein in ihren ganz eigenen Kosmos. Einen Kosmos, in dem musikalische Integrität wichtiger ist als Erfolg, ganz ohne den Zwang, das selbst in den Texten betonen zu müssen. John Cobbett und seine MitstreiterInnen wissen, dass sie ihre Instrumente beherrschen und exzellente Songs komponieren können, sie müssen niemandem mehr etwas beweisen und streben lediglich danach, mit ihrer Musik selbst zufrieden zu sein.
Dabei kommen dann wunderschöne Kompositionen wie 'Sea Of Heroes' oder 'Here Comes The Sky' heraus, die diese ganz spezielle Melancholie und Wut mit filigranster Instrumentierung verbinden. Wie immer wurde das Album hervorragend produziert, warm, transparent und so, wie echte Instrumente klingen sollten. Das ist gerade bei den teils komplexen Arrangements eine Eigenschaft, die gar nicht oft genug erwähnt werden kann und "Dead Revolution" sollte hier anderen Produktionen zum Vorbild dienen.
Letztendlich bleibt mir eigentlich nur zu schreiben, dass "Dead Revolution" die Tradition exzellenter Alben der HAMMERS OF MISFORTUNE fortsetzt und für meinen persönlichen Geschmack auf ähnlichem Niveau angesiedelt ist wie der Vorgänger, knapp unterhalb der Referenzwerke "The Locust Years" und "The August Engine". Fans von intelligentem Heavy Metal voller Spirit und Authentizität und auf technisch höchstem Niveau brauchen dieses Album, wie auch alle anderen der Band, also geht hin und straft meine Behauptung vom Anfang Lügen, dass "Dead Revolution" wieder tolle Kritiken und wenig Resonanz bei den Käufern erreichen wird!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst