HANGING GARDEN - I Am Become
Mehr über Hanging Garden
- Genre:
- Atmospheric Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Lifeforce Records
- Release:
- 27.10.2017
- As Above, So Below
- Hearthfire
- Elysium
- Our Dark Design
- Kouta
- From Iron Shores
- One Hundred Years
- Forty One Breaths
- Ennen
Zäher Start, grandioses Finale!
In welche Richtung das Pendel beim neuen HANGING GARDEN-Album ausschlägt, ist von sehr, sehr vielen klitzekleinen Faktoren abhängig. Denn betrachtet man "I Am Become" mal ganz nüchtern, stellt man in wenigen Augenblicken bereits fest, dass die Platte extrem sperrig ist und sich schwer tut, die sphärischen Versatzstücke so weit zu integrieren, dass eine etwas nachhaltigere Tiefenwirkung entsteht. Denn die acht Songs sind zäh, sie brauchen eine ganze Weile, bis sich auch ihr melodischer Überbau etabliert hat, und bevor man die Parallelen zu AMORPHIS und Konsorten herausfiltert, die auf "I Am Become" durchaus großen Raum einnehmen, muss man auch die qualitative Gegenüberstellung wagen - und hier ziehen die Finnen im Vergleich mit ihren Landsmännern gerade zu Beginn des neuen Albums deutlich den Kürzeren.
Der verzweifelte Versuch, in Nummern wie 'Hearthfire' und 'Eylsium' einen eigenständigen Mix aus Gothic-Einsprengseln, Dark-Metal-Melodien und sphärischem Death Metal zu kreieren, wird der Band schnell zum Verhängnis. Die Songs wollen auf Teufel komm raus nicht zünden, sie wecken aber auch kaum Interesse für die nachfolgenden Stücke, obschon HANGING GARDEN Stück für Stück Besserung gelobt. Aber erst in monumentalen Epen wie 'One Hundred Years' und 'Forty One Breaths' können die Herren endlich ihre Klasse ausspielen und ihr Potenzial zumindest so weit ausschöpfen, dass man dem Hörer ein anerkennendes Nicken entlocken kann. Das abschließende 'Ennen' verdichtet diesen Eindruck und führt "I Am Become" wesentlich souveräner über die Ziellinie, als man dies zunächst erwarten konnte. Doch die Finnen haben auf der ersten Teilstrecke zu viel Boden verloren, als dass die Kompensationsmaßnahmen in der zweiten Halbzeit hier noch einen begeisterten Nachhall initiieren könnten. HANGING GARDEN verabschiedet sich mit drei richtig starken Kompositionen, die eine Investition im weitesten Sinne auch rechtfertigen. Aber doch bleibt die Frage, warum die inhaltlichen Schwankungen beizeiten so stark sind, dass man meinen muss, hier wären zwei Songwriting-Parteien am Start gewesen. Sei's drum: Reinhören empfiehlt sich am Ende dann doch!
Anspieltipps: Forty One Breaths, Ennen
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes