HATEFUL AGONY - In The Name Of God
Mehr über Hateful Agony
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Son Of Sam
- Erase Your Hope
- Prophets Of The Hollow
- In The Name Of God
- Richard Took Their Breath Away
- Fear Of The Unknown
- Mother, Creator, Destroyer
- Ashes Will Rain
- For The Love Of The Profit
- Black Guards
- Spit In The Face Of Destiny
So klingt das wohl, wenn man bereits von der Kindergärtnerin im KREATOR-Shirt begrüßt wurde. HATEFUL AGONY brillieren im Old-Schhol-Bereich mit messerscharfer Präzision!
Wir schreiben das Jahr 1986: Die Thrash-Metal-Szene ist nach mehreren gefeierten Alben auf dem Zenit, die Bay Area die absolute Kultstätte des Rasiermesser-Sounds, und auch im Ruhrpott haben sich inzwischen mehrere lokale Legenden international etablieren können, um der starken Konkurrenz aus den Staaten mit dem berüchtigten Teutonen-Sound den Kampf anzusagen. Zur gleichen Zeit macht sich hierzulande eine weitere Band auf, den Idolen aus beiden Bereichen zu huldigen und mit einer basischen Old-School-Produktion an deren Meilensteine anzuknüpfen. Nun ja, nicht ganz. Aber immerhin: Dringt man etwas tiefer in das Material der neuen HATEFUL AGONY-Scheibe ein, könnte man wirklich meinen, die Jungs würden auf “In The Name Of God“ den Re-Release eines alten Underground-Klassikers auflegen. Die gleiche Aggression wie seinerzeit die ersten EXODUS-Platten, der Drive der frühen TANKARD, die Riff-Gewandtheit solcher Bands wie DESTRUCTION und KREATOR und zuletzt die Zielstrebigkeit eines Herrn Petrozza versammeln sich in den elf Stücken dieses Albums und verschmelzen zu einem urtümlichen Konglomerat der ganz alten Schule – und zu einem der besten Thrash-Alben, welches die hiesige Underground-Szene in mehreren Jahren an die Öffentlichkeit gebracht hat.
Gleich zu Beginn stellt sich schon die Frage, wo man mit der Lobeshymne auf soviel traditionelle Kunst beginnen soll. Die wüsten Arrangements solcher Nummern wie ’Son Of Sam’ und ’Mother, Creator, Destroyer’ sollten beispielsweise jeden stolz machen, der das Paket Holt/Baloff als die ultimative Mischung im Thrash-Sektor wertet. Fans der hiesigen Lehre werden hingegen sofort an Break-lastigem Material wie ’In The Name Of God’ und ’Fear Of The Unknown’ Gefallen finden, auch auf die Gefahr hin, dass sich in diesen Songs einige bekannte Zitate verbergen. Gut, dies wäre schließlich auch ein Punkt, den man HATEFUL AGONY zur Last legen könnte: Viel Eigenständiges wird auf “In The Name Of God“ sicher nicht verarbeitet. Die Frage ist jedoch: Inwiefern ist das bei dieser aufbrausenden Mischung überhaupt nötig? Wenn eine Nummer wie ’Ashes Will Rain’ voller Tatendrang die Rübe abzusägen droht oder ’Spit In The Face Of Destiny’ mit rebellischer Attitüde die Riffs knattern lässt, dürfte niemand wirklich widerstehen können – vor alle nicht diejenigen, die selbst unter Christbaum noch Araya und Konsorten laufen lassen.
Punktum: Diese Scheibe ist ein unfassbar räudiges Geschoss, das individuell in wenigen Sekunden dokumentiert, was Thrash Metal bedeutet, wie man ihn spielt und wie er geatmet wird. Jeder, aber wirklich jeder Old-School-Fanatiker sichert sich bitte sein Exemplar – und zwar genau jetzt!
Anspieltipps: Son Of Sam, Prophets Of The Hollow, In The Name Of God, Ashes Will Rain
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes