HATESPHERE - Hatesphere
Mehr über Hatesphere
- Genre:
- Death/Thrash
- Hate
- Picture This
- Addicted Soul
- Bloodsoil
- Down For Good
- No Sense
- Preacher
- Dead
- Ill Will
Das ist wirklich keine schlechte Debütscheibe, die HATESPHERE hier verzapft haben. Klassischer Old-School (klingt irgendwie doppelt gemoppelt) Death Metal gemixt mit klassischem Old School Thrash Metal (so kann man auch seine Zeilen füllen). Klingt halt einfach wie in den guten alten Zeiten, als ENTOMBED, AT THE GATES oder METALLICA (um nur einige zu nennen) ihre Granaten abfeuerten. Das Ding macht einfach Spaß und sämtliche Nörgler, die diesen Stil für out oder abgenuckelt halten, sollen ruhig weiternörgeln. Mir doch egal!
Der Sänger erinnert mich nicht selten an Tom Angelripper of SODOM ("No Sense"), aber auch Vocals im Stile von HYPOCRISY's Peter Tägtgren ("Down For Good") hat er drauf.
Immer wieder tauchen cleane Gitarren auf, die sich mit den harten Sound gekonnt abwechseln, so ein bißchen wie das METALLICA früher mal auf "Ride The Lightning" und "Master Of Puppets" gemacht haben (also als sie noch geil waren). An den genannten Beispielen merkt man schon, daß hier der Achtziger-Sound dominiert, aber die Jungs machen ihre Sache gut, also warum sollte man ihnen mangelnde Originalität vorwerfen? Ist doch allemal besser als diese angeblich so harten Neo-Metal-Bands. Man nehme nur das Beispiel GRIP INC., als die 1995 mit "Power Of Inner Strength", einem reinen Old School-Thrashalbum debütierten. Das war ein Härtner erster Güte, und die Band hat sich ja mittlerweile auch in der Szene etabliert. Ersteres trifft auch auf "Hatesphere" zu, zweiteres wird man bald sehen (die Zeichen stehen jedenfalls günstig).
Und auch die Mischung ist allemal gelungen (sowohl die zwischen Death und Thrash als auch die zwischen harten und soften Klängen). Das passt einfach. Die Jungs scheinen halt ein Gespür für gute Songs zu haben.
Aber was ist eigentlich mit dem letzten Song ("Ill Will") los. Erst eine Furzorgie, dann ein HAMMERFALL-mäßiger Power-True-oder-sonstwas-Metal-Schrei, bevor es dann ENDLICH wieder "normal" weitergeht. Ekelhaft! Ich weiß nur noch nicht, was ich schlimmer finden soll - das Gefurze oder das Gekreische...
Bis auf diese halbe Minute akkustischer Quälerei (brrrr!) ein gelungenes Album, das natürlich den Metal nicht revolutioniert oder gar neu erfindet, aber zumindest...ich find's gut!
Und immerhin ist das ein Debutalbum, das sollte man auch nicht vergessen. Diese Band kann wirklich mal ganz groß werden, wenn man weiter am Ball bleibt und sich nicht verbiegt. Solange HATESPHERE nicht versuchen, krampfhaft moderne Elemente in ihren Sound zu integrieren, sondern so schön Old School (mein Lieblingswort in diesem Review) bleiben, wie auf diesem Album, kann man die Band nur empfehlen.
Anspieltipps: Hate, Down For Good, Preacher
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer