HAVOK (D) - Havok
Mehr über Havok (D)
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 13.11.2006
- Intro
- Staring Through New Eyes
- Strange
- Scars
- Pleasures To Hate
- Emptiness
- Alone With The Sun
Es war einmal 2004 in Blaubeuren. Dort sind einige verrückte Teenager auf die wundervolle Idee gekommen, das ein oder andere Instrument zu vergewaltigen und der Aktion sogar noch einen Namen zu geben. So erblickten HAVOK das Licht der Welt und nannten ihr Schaffen letztendlich Death Metal.
Nach einem sehr beliebten Drei-Song-Demo und etlichen Auftritten in naher und ferner Umgebung schaffte es das Quintett, einen guten Ruf in der Underground-Szene aufzubauen und später sogar mit Bands wie NOCTE OBDUCTA, FINAL BREATH und DISBELIEF auf der Bühne zu stehen. Eine vollwertige Scheibe musste also endlich her. So entstand im November 2005 die gleichnamige Debüt-EP "Havok". Und diese nehm' ich mal genau unter die Lupe.
Vorneweg sei schon mal gesagt, dass man mit dieser EP keinen 08/15-Silberling in den Händen hält. Das Intro startet zwar mit einer verdammt nervigen Klavier-Einlage, welche sich auf über zwei Minuten hinzieht, wird dann aber mit 'Starring Through New Eyes' glücklicherweise gnadenlos in Vergessenheit geprügelt. Hier fallen sofort die rotzigen, teils auch kratzigen Growls des jungen Frontmannes Thomas auf, der eine sehr facettenreiche Stimme besitzt. Die Gitarren schreddern sich den Weg frei und werden vom wütenden Drummer gut in Szene gesetzt. Trotzdem bleiben die Äxte spürbar im Vordergrund und zeigen deutliche IN FLAMES-Einflüsse.
Der Gitarrensound an sich ist schon sehr interessant. So beglückt er den geneigten Metalhead beim Durchhören mit tonnenschweren Heavy-Metal-Riffs (wie beim Song 'Scars' mit seinem Shotgun-Intro), die unweigerlich vom Nacken Besitz ergreifen und diesen zu rhythmischen Bewegungen zwingen. Im Gegensatz dazu helfen auch melodische Leadgitarren-Soli und groovige Basseinlagen, der Scheibe einen gewissen Biss zu geben.
Bei alledem wird der rote Faden "Death Metal" nicht zerschnitten, denn die Ohren werden permanent mit wuchtigen Blastbeat- und Doublebass-Attacken gefordert. Auch das charakteristische Gegrunze von Thomas lässt die Platte nicht verweichlichen. SIX FEET UNDER lassen grüßen. Einzig der ziemlich simple Songaufbau lässt sich als negativ betrachten, aber das ist ja beim Death Metal normal ;-).
HAVOK haben mit ihrem eigenwilligen Sound und den sozialkritischen Texten (die übrigens auch mal positiv ausfallen können) eine sehr facettenreiche EP geschaffen, auf der jeder Song einen eigenen, unverkennbaren Charakter besitzt. Für eine so junge Band eine wirklich große Tat. Hier darf bedenkenlos zugegriffen werden.
Anspieltipps: Staring Through New Eyes, Scars, Alone With The Sun
- Redakteur:
- Sebastian Schneider