HAWKWIND - The Machine Stops
Mehr über Hawkwind
- Genre:
- Spacerock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Cherry Red Records
- Release:
- 15.04.2016
- All Hail the Machine
- The Machine
- Katie
- King of the World
- In My Room
- Thursday
- Synchronised Blue
- Hexagone
- Living on Earth
- The Harmonic Hall
- Yum Yum
- A Solitary Man
- Tube
- Lost in Science
Spacerock mit toller Story und einer Betonung auf "Rock".
Eine neue Hawkwind-Scheibe kann grundsätzlich alles sein. Von einem mitreißenden Rockwerk bis hin zur quasi-esoterischen Wabersound-CD, die man nur im Vollrausch aushalten kann. Dass die Band um den einzig verbliebenen Ur-Hawkler Dave Brock ihrem Ruf auch weiterhin gerecht zu werden gedenkt, hat sie ja zuletzt auf "Spacehawks" bewiesen. Auf dem Album gab es auch Licht und Schatten. Als letzteres empfinde ich die Soundlandschaften, die HAWKWIND sicher auch ausmachen, mich aber noch nie begeistern konnten. Wenn da nicht immer die großartigen Lieder eingestreut wären, könnte man fast sagen, man dürfte die Kapelle ignorieren. So aber gibt es immer wieder, und zuletzt sehr regelmäßig, eine musikalische Wundertüte aus dem Hause HAKWIND.
"The Machine Stops" ist ein Sci-Fi-Werk, das auf der gleichnamigen Kurzgeschichte des englischen Autors E. M. Forster basiert. Ich muss zugeben, die kenne ich nicht, obwohl der Autor ja durchaus einen Namen hat, aber das postapokalyptische Setting passt gut zu der Band. Bleibt also wieder nur die Frage, wieviel Rock auf "The Machine Stops" enthalten ist. Und die Antwort lautet: sehr viel.
Natürlich gibt es Soundteile, die man nicht als Lieder bezeichnen kann, sondern die als Zwischenspiele fungieren wie 'Katie' oder 'Yum Yum'. Auch der Opener 'All Hail The Machine' ist trotz der beachtlichen Länge ein Intro. Außerdem sind da 'In My Room' und 'Thursday', die nach einem rockigen Beginn quasi ein Zwischenspiel benhalten, und 'Tube', das den umgekehrten Weg geht.
Aber der Rest besteht aus immerhin elf Songs, die "The Machine Stops" zu einem echten Rockalbum machen, das mit dem tollen 'The Machine' auf ganz hohem Niveau beginnt. ja, so ist die Band einfach großartig. Und tatsächlich folgen auch noch einige andere Kracher: 'Synchronized Blue' ist ein Uptempo-Rocker mit elektronischen Spielereien, Living On Earth' ist ausufernd, aber rockig, 'A Solitary Man' besticht mit Tempo und einer schönen Melodie, die in dem typischen leicht nasalen, unbeeindruckten Gesang Brocks vorgetragen wird, und der Rausschmeißer 'Lost In Science', der mit großen Klangwänden zum Höhepunkt des Albums steuert und dann in den letzten Minuten auch als Outro fungiert. Gleich mehrere Momente großen Spacerocks bietet das 26. Album der Briten.
Die ruhigeren Stücke sind zumeist ebenfalls stark, so das elektronische 'The Harmonic Machine', das tolle orientalische Soundflächen kreiert oder 'King Of The World' mit seinem Sprechgesang. Damit ist "The Machine Stops" ein gutes HAWKWIND-Album mit einem klaren Fokus auf Musik statt auf Klangebenen, auch wenn diese natürlich einen festen Platz im Sound der Band haben und nicht komplett wegzudenken sind.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger