HEKZ - Invicta
Mehr über Hekz
- Genre:
- Progressivee Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- BMH Audio / Just For Kicks
- Release:
- 20.04.2018
- Quetzlcoatl
- For Our Lives
- The Light Fantastic
- To The Lions
- Ultimatum
- Line In The Sand
- Trecena
- Pariah
- The Devil's Coin
- Victorious
Prog-Metal für Traditionalisten.
Den hinlänglich überstrapazierten DREAM THEATER-Vergleich dürfen die Herren von HEKZ gerne mitnehmen, denn rein musikalisch bewegen sich die Briten sicherlich im erweiterten Fahrwasser der amerikanischen Institution. Und auch die Vergleiche mit manchem traditionellen Metal-Riesen kann man zumindest insofern nachvollziehen, als dass bei HEKZ hier und dort auch mal etwas höhere Vocals eingesetzt werden und der Gitarrensound im weitesten Sinne auf den Ursprüngen des klassischen Heavy Metals beruht.
Nichtsdestotrotz bringt eine Scheibe wie "Invicta" aber auch das nötige Maß an Eigenständigkeit mit, das einfach erforderlich ist, damit die Band eben nicht im angesprochenen Fahrwasser versinkt. Die zehn Songs sind sehr vielschichtig orientiert und pendeln von melodischem Hardrock zu durchaus anspruchsvoller metallischer Prog-Kost, deren wesentliche Stärke in der Ausarbeitung der meist einprägsamen Melodien besteht. Nummern wie 'For Our Lives' und 'Ultimatum' transportieren richtig feine Hooklines, 'Pariah' und 'Victorious' schließen sich nahtlos an. Aber auch im sphärischen Teil der aktuellen Scheibe kann HEKZ viele positive Akzente setzen. So punkten vor allem das überlange 'The Devil's Coin' und das verträumte 'Lines In The Sand' (so viel dann zum DREAM THEATER-Vergleich - NM) mit einer wunderbar ausbalancierten Dynamik und vorzüglichen Spannungsbögen, die durchaus mit dem Level älterer SYMPHONY X-Platten Schritt halten können.
Gerade Verfechter des 90er-Progs werden hier immer wieder auf ihre Kosten kommen, weil die Briten die Zeitreise wagen und sich von moderneren Auswüchsen und Post-Metal-Idealen überhaupt nicht tangieren lassen. Dies führt umgekehrt zwar dazu, dass das Entwicklungspotenzial des HEKZ-Sounds künftig eingeschränkt erscheint, bedeutet aber keineswegs, dass beim jungen Quintett irgendwann Stillstand droht. denn an Ideen mangelt es wohl kaum, in der Performance ist die Band auch souverän, und wenn Frontmann Matt Young in den etwas höheren Tonlagen jetzt noch eine Spur kraftvoller agiert, ist die uneingeschränkte Empfehlung eigentlich schon dauerhaft abonniert - "Invicta" bekommt sie aber so oder so!
Anspieltipps: To The Lions, The Devil's Coin
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes