HELLANDBACK - A Thousand Years
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2021
Mehr über HellAndBack
- Genre:
- US Metal / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Pure Steel Records
- Release:
- 24.09.2021
- Atomic Ascending
- Egyptian Bride
- Disobeying The Gods
- Soar
- A Thousand Years
- Scissors
- The Last Day
- Feed
- See You In Hell
US Metal mit dezenter Thrash Schlagseite und Verbesserungspotential beim Songwriting<br />
Also nach dem Erstkontakt mit dem Debütalbum der Amerikaner HELLANDBACK bin ich nun doch etwas verwirrt. So gibt sich der beiliegende Promotext einerseits Mühe, den Fünfer nicht als tyische US-Metal-Band darzustellen und nennt Einflüsse wie OVERKILL, FLOTSAM AND JETSAM oder METAL CHRUCH, schließt aber mit dem Statement, dass jeder US-Metal-Liebhaber seine wahre Freude an "A Thousand Years" haben wird. Also was serviert uns Pure Steel Records hier denn nun?
Das eröffnende 'Atomic Ascending' vertreibt hier aber jegliche Zweifel und stellt schnell klar, dass für die Truppe aus Cleveland auch in meinen Ohren das Schildchen "US Metal" an der entsprechenden Genre-Schublade hängen muss. Richtig ist dabei, dass David Kirk und Matt Schostek an den Sechsaitern in ihren Riffs die Liebe zum Thrash Metal nicht verstecken können und so sind die genannten OVERKILL und auch METAL CHURCH durchaus als Einflüsse heraushörbar. Und auch Fronter Chris Harn pendelt mit seinem Gesang gekonnt zwischen druckvollen Shouts und Klargesängen, und streut gerne mal einen markerschütternden Schrei ein, bei dem ich immer wieder an Kai Hansen und das HELLOWEEN-Debüt "Walls Of Jericho" denken muss. Ingesamt ein starker Opener, der Lust auf mehr macht.
'Egyptian Bride' geht die Sache mit zurückgefahrener Instrumentierung erst einmal etwas ruhiger an, nur um sich zum Refrain hin mit massiven Gitarrenwänden und epischen Gesangslinien zu einem weiteren gelungenen Schwermetall-Brocken aufzuschwingen. 'Disobeying The Gods' will dagegen mit seinen etwas erzwungen wirkenden Tempowechseln und sperriger Gitarrenarbeit überhaupt nicht zünden, während der Titeltrack sogar als Halbballade durchgeht und bis auf die gelungene Solo-Sektion eher belanglos dahinplätschert. Erst 'Scissors' knüpft wieder am qualitativen Niveau des eröffnenden Doppelschlags an, wird von einem feinen Gitarren-Arrangement getragen und punktet zusätzlich mit einer tollen Hookline. Leider wird dieser melodische Ansatz im Anschluss direkt wieder verworfen und 'The Last Day', 'Feed' und 'See You In Hell' schlagen noch einmal offenkundig die Brücke zum Thrash Metal, wobei nur der erstgenannte Song dank einer grandiosen Gesangsdarbietung so richtig überzeugen kann.
So klar sich damit in meinen Ohren die Genre-Kategorisierung für HELLANDBACK vornehmen lässt, so schwer tue ich mir mit einem abschließenden Urteil zu "A Thousand Years". Handwerklich ist der Fünfer nämlich über jeden Zweifel erhaben und liefert auch einige starke Momente ab, doch insgesamt fehlt dem Debütalbum einfach der eine oder andere ganz große Glanzpunkt, der wirklich dafür sorgen würde, dass man die Herren direkt auf dem Merkzettel notiert. Somit ist der Erstling wohl vorerst nur etwas für beinharte US-Metal-Anhänger, die es nach neuem Futter dürstet.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs