HELLION - Will Not Go Quietly
Mehr über Hellion
- Genre:
- Heavy Rock
- Label:
- Massacre
- Will Not Go Quietly
- Resurection
- Welcome (To My Humble Home)
- Revenge (Is Sweet)
- The Last Straw
- Wildest Dreams
- Dead And Gone
- Dream Deceiver
- Shit
- Duchess Of Debauchery
- User 7
- See You In Hell
Als wirklich nette Überraschung des derzeitigen Winters entpuppen sich die amerikanischen Rocker HELLION. Mit ihrem aktuellen Comeback-Album „Will Not Go Quietly“ schickt sich die US-Metal-Legende aus den Achtzigern an, Europa mächtig aufzurütteln. Die smarte Frontfrau und begeisterte Marathonläuferin Ann Boleyn verfügt auch nach 20 Jahren HELLION über ein wahrhaft überragendes Gesangsorgan.
Fast musicalmäßig mutet das Titelstück an, einsetzend mit anfänglich leisem rhythmischem Stampfen, dann einstimmendem Gesang, steigert sich „Will Not Go Quietly“ zu einer Kaskade von Gitarrenriffen, seltsam anmutendem Geschraddel und hervorragenden mehrstimmigen Einlagen. Erst im Nachhinein wird einem dann klar, dass die ersten beiden Tracks eigentlich ein einziger Song sind, dessen „zweiter“ Teil den Namen „Resurection“ trägt. Ann Boleyn verfügt über ein kraftvolle, ausdrucksstarke Stimme, die es schafft, der Musik eine äußerst düstere, irgendwie mystische Atmosphäre zu verleihen. Durch einfache melodische Refrains erhält die, stellenweise arg an die von mir heißgeliebte AXXIS-Scheibe „Kingdom Of The Night“ erinnernde Musik einen charmanten Ohrwurmcharakter. Das jedoch soll aber nicht heißen, dass es schlichter, netter und typisch amerikanischer Hard Rock ist. Fakt ist, dass Ann eine der hochtalentierten Frauen im Business ist, die es geschafft hat, eine sehr erfolgreiche Karriere zu machen.
Die in den 80ern sehr populäre Musik von HELLION findet nunmehr das passende moderne Pendant, das allen Retro-Fetischisten deutlich vor Augen führt, wie man auch ohne simple Reproduktion und Festhalten an damaligen Erfolgsstrategien ein gelungenes Album produzieren kann. Die HELLION des 21. Jahrhunderts klingen frisch, interessant und irgendwie anders. Es sind gerade die langsamen, intensiven Parts, die zu fesseln vermögen, und einen teils beängstigenden, teils sehr beruhigenden Eindruck beim Hörer hinterlassen. Das bewusste Setzen auf atmossphärische, vielschichtige und -stimmige Parts in Kombination mit klassischen Metal-Strukturen wie es beispielsweise bei „The Last Straw“ zur Perfektion getrieben wird, zieht sich wie ein roter Faden durch die äußerst unterhaltsamen 63 Minuten von „Will Not Go Quietly“.
Tatsache ist, dass HELLION mit diesem Album ihr bisher ausgereiftestes Stück Musik fabriziert haben, das nicht nur durch Ohrwurmcharakter und Kurzweiligkeit vor der heimischen Musikanlage überzeugen kann, sondern durch seine Vielschichtigkeit auch hoch gesteckten Ansprüchen gerecht wird. Fazit: HELLION liefern mit „Will Not Go Quietly“ ein erstklassiges Album mit Suchtpotential ab, in das nicht nur die bestehende Fanschaft schleunigst reinhören sollte.
Anspieltipps: Will Not Go Quietly, Resurection, Welcome (To My Humble Home)
- Redakteur:
- Katrin Debes