HEMINA - Synthetic
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2012
Mehr über Hemina
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nightmare Records
- Release:
- 30.03.2012
- This Hour Of Ours
- To Conceive A Plan
- The Boy Is Dead
- For All Wrong Reasons
- And Now To Find A Friend
- With What I See
- Hunting Is For Women
- Even In Heaven
- Conduit To The Sky
- Haunting Me!
- Divine
Australischer Progressive Metal mit traditioneller Basis.
Australien. Prog. Ja, das sind derzeit sicher zwei Schlagworte, mit denen man meine ungeteilte Aufmerksamkeit erwirbt. Das gilt natürlich auf für die Newcomer HEMINA aus Sydney, die dieser Tage mit "Synthetic" ihr Debütkonzeptalbum vorlegen.
Allerdings gehört die Truppe nicht zu den modernen, eher alternativen Vertretern der australischen Garde, sondern ist schon eher eine traditionelle Rock/Metal-Einheit. Man ist also deutlich näher an Acts wie DREAM THEATER, PAGAN'S MIND, SYMPHONY X oder RIVERSIDE als an COG, FLOATING ME, KARNIVOOL oder DEAD LETTER CIRCUS.
Man darf nach mehreren Spins sogar feststellen, dass die Basis des Sounds schon noch im Metal liegt. Die Gitarrenarbeit von Douglas Skerne - der auch für die Vocals verantwortlich ist - und Mitch Coull ist meist ziemlich knackig, riffig und metallisch. Die elegischen PINK FLOYD-Hommagen sucht man hier vergebens. Ebenso vergeblich sucht man Frickelparts, die in erster Linie der Selbstbefriedigung der Künstler dienen. Klar, die meist zwischen sechs und 13 Minuten langen Songs beinhalten auch instrumentale Parts, aber die gehören immer passgenau in den Song. Darüber schwebt der eher hohe Gesang von Douglas, der an eine Mischung aus Nils K. Rue (PAGAN'S MIND) und Ray Alder (FATES WARNING, REDEMPTION) erinnert.
Und das ist auch die eigentliche Stärke der Australier: das Songwriting ist spannend, bietet genügend Widerhaken beim ersten Eindruck und ausreichend Tiefe, um sich ausgiebig mit der Musik befassen zu wollen. Immer gibt es etwas zu entdecken und doch kann man auch bereits Parts mitsingen und das ein oder andere Mal sogar die Faust in die Luft recken. Und das völlig unabhängig davon, ob man es mit dem überlangen 'To Conceive A Plan' oder dem knackigen Fünfminüter 'For All Wrong Reasons' zu tun hat. Ersteres zeigt, wie man mit tollem Riff, feinem Gitarrensolo und herausragenden, farbigen Keys fünf instrumentale Minuten spannend gestalten kann, nur um den Hörer mit Einsetzen des Gesangs quasi in den Song hineinzusaugen. Letzteres hingegen glänzt mit federleichten Akustikgitarren, hocheingängiger Melodie und dramatischer Steigerung.
Lediglich das Textkonzept ist der Beschreibung nach etwas cheesy ausgefallen, geht es doch um einen Engel, der auf Erden geboren wird und in ihr (über)leben muss. Originell ist sicher anders. Davon abgesehen bietet das Quintett ein überaus ansprechendes Debüt ab, das Freunde der Referenzbands ganz sicher anhören sollten. Stark.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk