HENDRIX, JIMI - The Cry Of Love
The Cry Of Love
Mehr über Hendrix, Jimi
- Genre:
- Rock/Funk/Blues
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Experience Hendrix LLC/Columbia/Legacy/Sony Music
- Release:
- 17.10.2014
- Freedom
- Drifting
- Ezy Ryder
- Night Bird Flying
- My Friend
- Straight Ahead
- Astro Man
- Angel
- In From The Storm
- Belly Button Window
18.10.2014 | 14:18
Das erste nach dem Tode von Jimi Hendrix posthum erschienene Studioalbum als klanglich perfekt aufbereitete Neuauflage.
Unverhofft kommt oft. Dieses Sprüchlein kam mir in den Sinn, als ich hörte, dass das erste nach dem Tod von Jimi Hendrix posthum veröffentlichte Studioalbum, "The Cry Of Love"(1971), bald eine Wiederveröffentlichung unter der Regie des Hendrix-Clans erfahren wird. Die Sinnhaftigkeit dieser Aktion erschließt sich allerdings nicht auf den ersten Blick. Zwar ist "The Cry Of Love" seit langer Zeit auch in gebrauchtem Zustand nur noch schwer erhältlich, da die letzte Neuauflage 1992 gepresst wurde, aber alle darauf enthaltenen zehn Stücke sind auch auf "First Rays Of The New Rising Sun" zu finden. Obendrein enthält "First Rays..." viele Lieder, die auch mit dem zweiten nach dem Tod von Jimi Hendrix veröffentlichten Werk "Rainbow Bridge" (1971) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Das erwähnte "First Rays Of The New Rising Sun" wurde zuletzt 2011 inklusive einer kurzen DVD veröffentlicht und ist überall erhältlich.
Worin besteht nun der Mehrwert der Wiederveröffentlichung von "The Cry Of Love"? Die Neuauflage kommt mit dem Original-Tracklisting der Erstveröffentlichung, bietet jedoch keinerlei Bonuslieder. Gegenüber zahlreichen Wiederveröffentlichungen von Hendrix-Alben aus den Jahren 2010-2012, deren Booklets mit zahlreichen Linernotes und Bildern optisch zumeist hervorragend daherkommen, mutet das von "The Cry Of Love" geradezu karg an. Bis auf ein paar Fotos und Produktionsinfos auf dünnem Papier wird dem Hörer nichts an die Hand gegeben, was interessant sein könnte. Schade.
Was diese Neuauflage jedoch spannend macht, ist die Klangqualität. Man griff nicht auf die klanglich von Eddie Kramer bearbeiteten Stücke für die 1997er Erstveröffentlichung von "First Rays Of The New Rising Sun" zurück, sondern man gab das Remastering in komplett andere Hände. Bernie Grundman, der für Größen wie MICHAEL JACKSON, MEAT LOAF, ELTON JOHN und viele mehr arbeitete, hat sich die originalen, analogen Masterbänder vorgeknöpft. Und er hat hervorragende Resultate erzielt. Das Lautstärkeniveau wurde zwar reduziert, dafür aber wurde das Grundrauschen der für die Jahre 1968-70 seinerzeit auf neuestem Stand produzierten Stücke nochmals reduziert. Grundman gelingt es, viele kleine Nuancen des facettenreichen Sounds von Jimi Hendrix dank modernster Technik herauszuarbeiten. Nicht zuletzt sollte erwähnt werden, dass der Klang der Stücke wärmer und hörbar differenzierter klingt, als die Mastering-Ergebnisse, die Eddie Kramer aus den alten Ausnahmen herauszuholen vermochte!
Rund die Hälfte der auf "The Cry Of Love" enthaltenen Lieder, die auf dem geplanten Hendrix-Doppelalbum "First Rays Of The New Rising Sun" erscheinen sollten, lagen in einem nahezu endgültigen, von Hendrix vorbereiteten Mix vor. Die anderen Stücke, die auf "The Cry Of Love" zu hören sind, waren in unterschiedlichen Stadien - auch in Sachen Mix - ausgearbeitet. Tontechniker Eddie Kramer sowie der Hendrix-Drummer Mitch Mitchell stellten das Material für dieses erste, posthum erschienen Album schließlich zusammen.
Die Songs selbst bestechen durch eine erstaunliche Bandbreite. Das kraftvolle 'Freedom' klingt auch 44 Jahre nach seiner Aufnahme nichts anderes als beeindruckend. Spritzig und mit unbändigem Groove sowie unterschwelligem Funk-Feeling hat Hendrix hier einen von vielen Klassikern geschrieben. Das unglaublich treibende 'Ezy Rider' (mit famoser zusätzlicher Percussion-Arbeit von Juma Sultan) sowie 'In From The Storm' mit seinem wuchtigen Grundriff sind weitere musikalische Aushängeschilder der härteren Sorte. Doch auch die beiden Balladen 'Angel' sowie das sehr ausgefeilte, überaus anspruchsvoll anrangierte 'Drifting' (eine wunderbare Komposition!) entfalten eine emotionale Tiefe, wie auf kaum einem anderen HENDRIX-Album.
Die Lieder, die auf "The Cry Of Love" zu finden sind, können nur mit einer Note versehen werden, der Höchstnote! Wer bereits "First Rays Of The New Rising Sun" in seinem CD-Regal stehen hat, der wird es sich freilich gut überlegen, ob er sich zusätzlich noch "The Cry Of Love" sowie "Rainbow Bridge" als Neuauflage holt. Wer "First Rays..." noch nicht besitzt, dem möchte ich hiermit die Neuauflagen von "The Cry Of Love" sowie "Rainbow Bridge" ans Herz legen, denn die klangliche Verbesserung, die Bernie Grundman mit seinem sorgfältigen, neuen Mastering erzielen konnte, ist bemerkenswert. Das Album ist als CD, als LP und als digitaler Download erhältlich.
Worin besteht nun der Mehrwert der Wiederveröffentlichung von "The Cry Of Love"? Die Neuauflage kommt mit dem Original-Tracklisting der Erstveröffentlichung, bietet jedoch keinerlei Bonuslieder. Gegenüber zahlreichen Wiederveröffentlichungen von Hendrix-Alben aus den Jahren 2010-2012, deren Booklets mit zahlreichen Linernotes und Bildern optisch zumeist hervorragend daherkommen, mutet das von "The Cry Of Love" geradezu karg an. Bis auf ein paar Fotos und Produktionsinfos auf dünnem Papier wird dem Hörer nichts an die Hand gegeben, was interessant sein könnte. Schade.
Was diese Neuauflage jedoch spannend macht, ist die Klangqualität. Man griff nicht auf die klanglich von Eddie Kramer bearbeiteten Stücke für die 1997er Erstveröffentlichung von "First Rays Of The New Rising Sun" zurück, sondern man gab das Remastering in komplett andere Hände. Bernie Grundman, der für Größen wie MICHAEL JACKSON, MEAT LOAF, ELTON JOHN und viele mehr arbeitete, hat sich die originalen, analogen Masterbänder vorgeknöpft. Und er hat hervorragende Resultate erzielt. Das Lautstärkeniveau wurde zwar reduziert, dafür aber wurde das Grundrauschen der für die Jahre 1968-70 seinerzeit auf neuestem Stand produzierten Stücke nochmals reduziert. Grundman gelingt es, viele kleine Nuancen des facettenreichen Sounds von Jimi Hendrix dank modernster Technik herauszuarbeiten. Nicht zuletzt sollte erwähnt werden, dass der Klang der Stücke wärmer und hörbar differenzierter klingt, als die Mastering-Ergebnisse, die Eddie Kramer aus den alten Ausnahmen herauszuholen vermochte!
Rund die Hälfte der auf "The Cry Of Love" enthaltenen Lieder, die auf dem geplanten Hendrix-Doppelalbum "First Rays Of The New Rising Sun" erscheinen sollten, lagen in einem nahezu endgültigen, von Hendrix vorbereiteten Mix vor. Die anderen Stücke, die auf "The Cry Of Love" zu hören sind, waren in unterschiedlichen Stadien - auch in Sachen Mix - ausgearbeitet. Tontechniker Eddie Kramer sowie der Hendrix-Drummer Mitch Mitchell stellten das Material für dieses erste, posthum erschienen Album schließlich zusammen.
Die Songs selbst bestechen durch eine erstaunliche Bandbreite. Das kraftvolle 'Freedom' klingt auch 44 Jahre nach seiner Aufnahme nichts anderes als beeindruckend. Spritzig und mit unbändigem Groove sowie unterschwelligem Funk-Feeling hat Hendrix hier einen von vielen Klassikern geschrieben. Das unglaublich treibende 'Ezy Rider' (mit famoser zusätzlicher Percussion-Arbeit von Juma Sultan) sowie 'In From The Storm' mit seinem wuchtigen Grundriff sind weitere musikalische Aushängeschilder der härteren Sorte. Doch auch die beiden Balladen 'Angel' sowie das sehr ausgefeilte, überaus anspruchsvoll anrangierte 'Drifting' (eine wunderbare Komposition!) entfalten eine emotionale Tiefe, wie auf kaum einem anderen HENDRIX-Album.
Die Lieder, die auf "The Cry Of Love" zu finden sind, können nur mit einer Note versehen werden, der Höchstnote! Wer bereits "First Rays Of The New Rising Sun" in seinem CD-Regal stehen hat, der wird es sich freilich gut überlegen, ob er sich zusätzlich noch "The Cry Of Love" sowie "Rainbow Bridge" als Neuauflage holt. Wer "First Rays..." noch nicht besitzt, dem möchte ich hiermit die Neuauflagen von "The Cry Of Love" sowie "Rainbow Bridge" ans Herz legen, denn die klangliche Verbesserung, die Bernie Grundman mit seinem sorgfältigen, neuen Mastering erzielen konnte, ist bemerkenswert. Das Album ist als CD, als LP und als digitaler Download erhältlich.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Martin Loga