HEREDITARY - Sin
Mehr über Hereditary
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigen
- Release:
- 18.05.2018
- Prophecy Of Fear
- Resurrected Persecutor
- Desolate Cremation
- Buried In Exploited Flesh
- Impurity
- Evilution
- Pelagos
- The Sound Of Pestilence
- Angel Of Decay
- Vengeance
- Flesh And Bones
- Sacharja
- Inception Of The End
Death-Metal-Packung, die keine Wünsche offen lässt.
Vor drei Jahren mit dem Siebentracker "Angel Of Decay" bereits angedeutet, unterstreicht HEREDITARY aus Bonn nun mit dem ersten Langspieler "Sin" nachhaltig den Anspruch, den sich die junge Death-Metal-Formation offensichtlich gesetzt hat: nämlich den kompromisslosen Eroberungsfeldzug der ersten Todesstahlriege alter Schule in unseren Landen anzutreten. Und wozu um den siedend heißen Brei herumreden – HEREDITARY überzeugt mit "Sin" praktisch auf ganzer Linie.
Wer auf klassischen Death Metal skandinavischer Färbung und amerikanischer Dynamik steht, wird mit "Sin" eine glückselige Dreiviertelstunde erleben: Der Wechsel am Gesangsposten und der verglichen mit "Angel Of Decay" etwas wärmere Sound ändern nichts daran, dass HEREDITARY den eigenen Trademarks treu bleibt und in bester Genretradition liefert, was das verdammte Zeug hält. Dass man sich entschieden hat, die sieben Songs des Vorgängers auch fürs Langspieldebüt zu verwenden, macht angesichts des Sängerwechsels durchaus Sinn – und natürlich diebisch Freude, all den höllisch bissigen und eingängigen Biestern namens 'Prophecy Of Fear', 'Resurrected Persecutor' oder 'Angel Of Decay' wieder zu begegnen! Komplettiert mit sechs neuen Songs, die dem Vorgänger qualitativ in nichts nachstehen, ballern uns unsere Landsleute mit "Sin" ein Werk um die Ohren, das trotz bzw. dank seines Underground-Charakters qualitativ in der ersten Todesbleiliga landet. Ein Feuerwerk an Innovationen darf nicht erwartet werden, doch HEREDITARY garniert den blutigen Braten immer wieder mit schmackhaften Details wie SLAYER-Gedächtnis-Riffs ('Prophecy Of Fear' - wie vor drei Jahren schon gelobt), Ohrwurm-Licks ('Resurrected Persecutor'), tragisch-nachdenklichen Momenten ('Impurity', 'Sacharja'), deutschen Lyrics ('Pelagos') oder einer für diese metallische Spielart ungewöhnlichen Transponierung bei 'Vengeance'. Dadurch bleibt die Platte kurzweilig genug, um die Hörerschaft trotz des genreüblich engen musikalischen Korsetts bei Stange zu halten.
"Sin" ist also der faustdicke, misanthropisch-hässliche, rasend-brutale Beweis, dass HEREDITARY in die erste Death-Metal-Liga gehört und auch mit namhafter internationaler Konkurrenz wie PESTILENCE oder OBITUARY mithalten kann. "Sin" ist vertrautes, aber frisches Blut im morbiden Korpus einer alternden Szene. Für meinen Geschmack müsste die Truppe höchstens noch ihren Gitarren- und Basssound etwas feinjustieren (mehr Schärfe für die elektrische, mehr Präsenz für die Bassgitarre) und gerne noch weitere kleine Schmankerl zur Abwechslung einbauen, ansonsten gibt es ehrlich gesagt nichts, was ich hier vermisse. Bei HEREDITARY bekommen Todesstahlfreunde alter Schule, ob alt oder jung, genau das was ihre dunkle Seele braucht.
Anspieltipps: Prophecy Of Fear, Angel Of Decay, Vengeance
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Timon Krause