HIGH ON FIRE - The Art Of Self Defense (Vinyl)
Mehr über High On Fire
- Genre:
- Sludge Metal
- Label:
- Oktober Promotion
- Release:
- 04.08.2023
- Baghdad
- 10.000 Years
- Blood From Zion
- Last
- Fireface
- Master Of Fists
- Blood From Zion (Demo)
- 10.000 Years (Demo)
- Master Of Fists (Demo)
Am Anfang war der Sludge.
Na, diese Anschaffung hat sich aber doppelt und dreifach gelohnt. Nicht nur, dass ich mit "Luminiferous" verhältnismäßig spät auf den bitterbösen Sludge'n'Doom-Zug aus dem Hause HIGH ON FIRE aufgestiegen bin, einen Zugang zum 1999er "The Art Of Self Defense" habe ich bis vor Kurzem auch nicht bekommen. Doch nun liegt diese Platte – ja, richtig, eine Schallplatte – mit überarbeitetem Artwork vor meiner Nase und ich komme aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Doch der Reihe nach, weshalb diese Wiederveröffentlichung eine Wonne ist.
Erstens machen die beiden 180g schweren, in giftgrün gehaltenen Platten auf dem Teller unheimlich viel her und sorgen auch optisch neben dem – ich sprach schon davon – überarbeiteten, superben Artwork für das gewisse Extra. Richtig, für den Re-Release ihres Debüts wollten Matt Pike und Co. nichts dem Zufall überlassen, weshalb zweitens auch die sechs überlangen Doom-Monster von einst für den Re-Release auch einer kleinen, aber feinen Frischzellenkur unterzogen wurden. SLEEP-Kenner haben damals ihren geliebten Mike unter neuer Flagge nicht mehr wiedererkannt, hielt HIGH ON FIRE doch schon seit dem vorliegenden Debüt die Stoner-Zügel wesentlich zielstrebiger und energischer in den Händen. Generell waren die Songs im Vergleich zu Pikes einstiger Band wesentlich spielfreudiger und rifflastiger, sodass "The Art Of Self Defense" vor fast 25 Jahren sicherlich für viele Aha-Erlebnisse sorgte.
Doch kommen wir zum vorliegenden Werk, welches leider ohne die damaligen Boni des CELTIC FROST-Evergreens 'The Usurper' und 'Steel Shoe' daherkommt. Dafür haben erneut die drei 1999er Demo-Stücke 'Blood From Zion', '10.000 Years' sowie 'Master Of Fists' ihren Weg wieder zu HIGH ON FIRE gefunden. Doch auch ohne die anderen beiden Zugaben ist die remasterte Debütversion eine absolute Wonne, ist HIGH ON FIRE doch nicht grundlos wegweisend für viele Sludge-, Stoner- und Doom-Metal-Bands der Neuzeit. Mal schrammend, mal sägend, mal einlullend und in einen leicht verstaubten, hypnotisierenden Bann ziehend – zwar ziehen sich die sechs regulären Songs ein ums andere Mal auch etwas grundlos in die Länge, doch bevor auch nur annähernd Langeweile auftritt, bekommen Pike und Konsorten die Kurve und entwickeln das beginnende 'Baghdad', 'Blood From Zion' sowie das treibende 'Fireface' zu bockstarken Brocken.
Wer bis dato, wie ich, keinen Zugang fand oder schlichtweg die Gelegenheit verpasste, das Debüt sein Eigen zu nennen und sich darüber hinaus, auch wie ich, an richtig feinen Aufmachungen erfreut und - ihr ahnt es - ,wie ich, ein Freund des Vinyl-Revivals ist, darf hier sehr gerne seine Fühler nach Oakland ausstrecken und die Anfangstage einer sehr interessanten Band ergründen. Und in giftgrün gehalten macht diese Recherche noch mehr Spaß.
- Redakteur:
- Marcel Rapp