HOBBS ANGEL OF DEATH - Heaven Bleed
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2016
Mehr über Hobbs Angel Of Death
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Hells Headbangers
- Release:
- 14.10.2016
- Il Monstro Di Firenze
- Walk My Path
- Final Feast
- Suicide
- Drawn & Quartered
- Heaven Bleed
- Sadistic Domination
- Son Of God
- Depopulation
- T.F.M.F.
- Hypocrites
- Abomination
Fels in der Brandung des Zeitgeists
Es gibt im Thrash ja verschiedene Spielarten, von technisch versiert bis hin zu rumpelig und roh, von groovebetont bis überschallschnell erstrecken sich die Grenzen des Genres und somit ist es nötig, den Sound einer Thrashband genauer einzuordnen.
Glücklicherweise ist das bei HOBBS ANGEL OF DEATH schnell getan. Denn das australische Szene-Urgestein spielt den wohl stoischsten Thrash, den man sich vorstellen kann. Ohne Schnörkel, ohne übertriebene Ausschläge in eines der oben genannten Extreme wird auch auf dem neusten Album kompromisslos der Stiefel runtergezockt, den man seit jeher spielt. Schneller, brutaler Thrash Metal, pur und ohne Spurenelemente von Black oder Power Metal. Schlicht mit viel Energie auf die Fresse, mit Riffs, die minimale Komplexität mit maximaler Durchschlagskraft verbinden, roh produziert, ohne dabei an Druck einzubüßen, ist dieses Album eine Demonstration der Effizienz. Somit ist dann auch klar, für wen "Heaven Bleed" die perfekte Platte ist. Für all jene, die ihren Thrash ursprünglich mögen, die jeglicher musikalischer Weiterentwicklung gepflegt den Mittelfinger zeigen und am liebsten Alben hören, die nach Kutte und Dosenbier klingen, selbst wenn man sie auf einer Luxus-Stereoanlage hört.
Genau das liefert HOBBS ANGEL OF DEATH einmal mehr ab und damit den Gegenentwurf zur "Höher, Schneller, Weiter"-Mentalität, die in so vielen Genres Einzug gehalten hat. Nein, hier gibt man sich gänzlich unbeeindruckt von Trends oder auch nur den Ansprüchen der Fans und spielt stumpf seinen Sound weiter.
Stumpf ist hier allerdings tatsächlich Trumpf, denn von HOBBS ANGEL OF DEATH erwarte ich nichts anderes. Selten war eine Band so vorausschaubar und unangepasst zugleich. "Heaven Bleed" macht genau deshalb Spaß und wirkt erstaunlich frisch und unverbraucht, weil die Band sich ihre "Fuck You!"-Attitüde erhalten und daraus eine ganze Reihe knackiger Songs voller Energie geschmiedet hat. Wer straighten Thrash mag, der sollte daher auch 2016 auf bewährte Qualität setzen und den Australiern vertrauen. Die wissen schlicht, wie das geht.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst