HOGSTUL - Ominous Fragmenta Tuptdalr
Mehr über Hogstul
- Genre:
- Symphonic Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 12.02.2021
- The Beast
- Tomb
- A Nightmare At 40 Fathoms
Vielversprechendes Symphonic-Black-Metal-Debüt mit Abzügen in der B-Note.
Nachdem Norwegen praktisch die Brutstätte für alles wurde, das wir heute als Black Metal kategorisieren, übernahmen gerade das europäische Festland und auch Amerika in den letzten Jahren das Zepter in Sachen Nachwuchs. Doch auch die Szene im Land der Fjorde schläft nicht, und so gibt es mit HOGSTUL in Sachen symhonischen Schwarzmetalls nun auch hier frisches Futter. Gegründet von Kjetil Ytterhus im Jahr 2019, liegt mit "Ominous Fragmenta Tuptdalr" nun der Erstling des Ein-Mann-Projektes vor, der mit drei epischen Longtracks seine Spielzeit bestreitet.
Eröffnet wird die Scheibe vom 18-minütigen 'The Beast', das schnell die musikalische Parallele zu den norwegischen Großmeistern DIMMU BORGIR etabliert. So geht Kjetil zwar musikalisch deutlich oldschooliger zur Sache als seine Landsleute, orientiert sich gerade beim Einsatz der Orchester-Elemente aber hörbar an Alben wie "Enthrone Darkness Triumphant", klingt mit seinen heiseren Screams auch Shagrath stimmlich sehr ähnlich und hat sich bei DIMMU BORGIR auch das Gespür für feine melodische Widerhaken abgeschaut. Selbige sorgen dann auch dafür, dass der Opener trotz der langen Spielzeit und einiger musikalischer Wendungen schnell seinen Weg ins Gedächtnis findet und sich dort festbeißt. 'Tomb' schlägt musikalisch in eine sehr ähnliche Kerbe, ist allerdings deutlich experimentierfreudiger angelegt als der Vorgänger und präsentiert sich daher auch etwas unzugänglicher. Ein paar Durchläufe mehr helfen aber, um auch hier einen Zugang zu finden, und so reiht sich auch dieser Song nahtlos in einen qualitativ durchaus überraschend hochwertiges Album ein. Nur 'A Nightmare At 40 Fathoms' geht im Vergleich zu den anderen beiden Stücken gerade gegen Ende ein wenig der Atem aus, weshalb die Nummer mit ihrer abschließenden stoischen Gitarrenraserei noch am wenigsten einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Musikalisch bringt HOGSTUL also alles mit, um sich im symphonischen Black Metal durchaus eine eigene kleine Nische zu erspielen. Potentielle Fans müssen aber ein wenig Leidensfähigkeit in Sachen Soundgewand mitbringen, denn hier verstecken sich noch die größten Minuspunkte des Erstlings. Ob man die etwas hohle und dumpfe Produktion dabei generell gut findet, oder doch eher auf etwas druckvollere und modernere Gitarrenwände steht, ist dabei wahrscheinlich noch eine Geschmacksfrage. Selbiges gilt aber nicht für die vermutlich programmierten Drums, die gerade in Blastbeat-Passagen viel zu mechanisch und lieblos aus den Boxen knüppeln und mir so manches Mal den Hörgenuss madig machen.
Nichtsdestotrotz dürfen Freunde und Freundinnen der bereits erwähnten Frühphase von DIMMU BORGIR oder auch CARACH ANGREN hier gerne ein Ohr riskieren, denn mit etwas mehr Feinschliff hat HOGSTUL durchaus viel Potential für die Zukunft. Selbige dürfte übrigens früher anbrechen als mancher erwarten würde, denn der Zweitling "Telemark Horror" steht bereits für einen Release später im Jahr bereit.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs