HOLLOW PEAK - Obsidian Cult
Mehr über Hollow Peak
- Genre:
- Dark Metal / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 05.12.2025
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Female-Fronted-Stoff der ganz feinen Art.
Auf ihrem eigentlichen Debüt (ein selbst betiteltes Debüt machte vor zwei Jahren erstmals auf die Norweger aufmerksam) begeben sich die Musiker von HOLLOW PEAK auf eine recht düstere Reise, die kaum typischer für den düsteren Teil der skandinavischen Progressive-Metal-Szene stehen könnte. Die Female-Fronted-Kapelle um die stimmgewaltige und extrem charismatische Frontdame Ragnhild Westgaard überlässt auf "Obsidian Cult" nichts dem Zufall, gibt sich aber dennoch recht verschlossen, bisweilen auch sperrig und möchte auf keinen Fall im ersten Anlauf erobert werden. Das ist alleine deshalb schon vorteilhaft, weil sich die Truppe dadurch sehr deutlich von den üblichen Auswüchsen des Genres distanziert und vor allem das symphonische Spektrum insofern ignoriert, da die Band von Anfang an völlig für sich stehen kann.
Die gelegentlich recht mystischen Sounds von "Obsidian Cult" erinnern stellenweise an die ersten beiden LACUNA COIL-Releases, jedoch mit einigen verzwickten Twists, die dem klassischen Prog-Metal sehr nahestehen. Hier wird nicht der Konsens bedient, sondern mit bewegenden Harmonien, verschleierten Melodien und gehobenem Anspruch die Kunst zelebriert. Hier treffen träumerische Passagen mit melancholischer Fußnote auf krachende Riffs und packende Rhythmen. Am Ende gibt es das erhabene Aufeinandertreffen von versteckten Hooklines und verschachtelten Arrangements auf dem höchst möglichen Niveau, welches sich letzten Endes auch noch mal durch die erstklassige Performance an den Vocals bestätigt sieht. Ja, genau so kann man Female-Fronted-Material darstellen, ohne etwaigen Verschleiß auch nur im Ansatz spüren zu lassen!
"Obsidian Cult" ist ein Album zum Abtauchen, zum Genießen, zum Erforschen, vor allem aber auch eines, das man schon ab der ersten Note abfeiern möchte, weil HOLLOW PEAK eine ganze Menge nicht nur richtig, sondern fantastisch macht und die eigenen Ansprüche nie aus den Augen verliert. Die norwegischen Newcomer sind auf jedem Fall auf dem Zettel und werden dort auch mit dickeren Lettern geschrieben. Eines bestätigen sie zudem noch. Melodischer, düsterer Heavy Metal mit weiblichem Gesang muss nicht zwingend nach 08/15-Symphonic-Matsch klingen - eine Tatsache, die im laufenden Kalenderjahr schon mehrere Acts dokumentieren konnten, jedoch kaum einer so außergewöhnlich beeindruckend wie HOLLOW PEAK!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes


