HOLLYWOOD VAMPIRES - Rise
Mehr über Hollywood Vampires
- Genre:
- Hard Rock/Rock'n'Roll
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- EarMusic / Edel
- Release:
- 21.06.2019
- I Want My Now
- Good People Are Hard To Find
- Who's Laughing Now
- How The Glass Fell
- The Boogieman Surprise
- Welcome To Bushwackers (feat. Jeff Beck & John Waters)
- The Wrong Bandage
- You Can't Put Your Arms Around A Memory
- Git From Round Me
- Heroes
- A Pitiful Beauty
- New Threat
- Mr. Spider
- We Gotta Rise
- People Who Died
- Congratulations
Einladung zum gepflegten Gruseln
Erneut haben sich die Vampire aus Hollywood erhoben, um ihr Unwesen zu treiben, was sie mit dem Albumt "Rise" deutlich zeigen.
Normalerweise zählt zwar mehr die Musik, aber diesmal möchte ich zuerst den Blick auf das gelungen aufgemachte Album werfen. Schon das äußere Erscheinungsbild ist im wahrsten Sinne des Worte grell. Ich würde die Farbe als "neonlachsfarben" bezeichnen mit einem in Gold eingelegten Vampirkopf, der schon ordentlich seine Zähne zeigt. Auch die Schriftzüge "Rise" und "Hollywood Vampires", sowie das Vampirlogo sind goldfarben. Sowohl die CD als auch das Booklet sind in schwarz und der oben erwähnten knalligen Neonfarbe gehalten. Im Booklet selbst gibt es diverse sehr schöne Fotos, aber was mich persönlich viel mehr erfreut: Es sind alle Texte abgedruckt und vor jedem Text die "Aufgaben" der einzelnen Beteiligten. Also endlich mal kein Rumrätseln, wer wann was singt oder spielt. Eine hervorragende Idee. Einzig die kleinen, manchmal nur 30 Sekunden dauernden instrumentalen Zwischenstücke ('Good People Are Hard To Find', 'How The Glass Fell', 'The Wrong Bandage' und 'A Pitiful Beauty') haben sich mir nicht ganz erschlossen.
Die Musik selbst erinnert oft an frühe Alben von Alice Cooper, einige Titel wurden auch schon auf der letzten Tour gespielt (s. Bericht aus Höchst: http://powermetal.de/content/konzert/show-The_Hollywood_Vampires-Hoechst,9454-1.html). So startet die Show wie auch das Album mit dem Kracher 'I Want My Now'. Dort wie hier zeigt Alice, was er auch mit über siebzig noch draufhat. Das stampfende 'Who's Laughing Now' (https://www.youtube.com/watch?v=vlwWP3uawHk&feature=youtu.be) und 'The Boogieman Surprise' (https://www.youtube.com/watch?v=X9mjH3hM49o) waren die ersten Video-Auskopplungen des Albums und bei 'Welcome To Bushwackers' möchte man direkt einen flotten Rock'n'Roll aufs Parkett legen. Aber lasst euch nicht von den gefälligen, schmissigen oder auch manchmal balladesken Titeln des neuen Albums täuschen! Die Texte haben es in sich und sind so gar nicht "gefällig".
Auch die wunderschöne Coverversion von David Bowies's 'Hero', die Johnny Depp schon beim Konzert einen Wahnsinnsbeifall eingebracht hat, ist auf "Rise" zu finden. 'New Threat' ist wieder ein typischer Alice Cooper-Song, genau wie das hervorragende, aber doch ziemlich gruselige 'Mr. Spyder', das eigentlich relativ harmlos klingt. Eigentlich. Da spielt sich im Kopf schon die eine oder andere Szene ab, wie dieser Song wohl auf der Bühne umgesetzt werden könnte, wenn man so an die legendären Auftritte von Alice Cooper denkt...
Mein heimlicher Favorit ist allerdings 'We Gotta Rise' – hier wird Alice Cooper (einschließlich Trommelwirbel und Horn) von einem "Speaker" folgendermaßen angekündigt: "Please welcome the President of the United States of America. President Alice Cooper." Auch hier sollte man sich nicht von der sehr eingängigen Marschmusik-Melodie täuschen lassen. Eine Textstelle lautet übrigens: "We gotta rise, let's rise, above the lies". Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Auch 'People Who Died' ist trotz Rock'n'Roll-Attitüde nicht wirklich ein Song, der zum Abfeiern einläd. Geht es doch darum, welche Freunde auf mehr oder weniger unschöne Art aus dem Leben geschieden sind. Beendet wird "Rise" mit 'Congratulations', das noch einmal einen richtigen Gänsehautmoment erzeugt, wenn Alice Cooper, Johnny Depp, Joe Perry und Tommy Henriksen mit "spoken words" über Leben und Tod sinnieren.
Fazit: Ein Album, das mit vielen Überraschungen aufwartet und regelrecht danach schreit, auf großer Bühne aufgeführt zu werden. Musiker in Bestform, die offenbar jede Menge Spaß an ihrem Werk haben, eine hervorragende Produktion und - wie schon erwähnt – eine tolle Aufmachung.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer