HORSEBACK - A Plague Of Knowing
Mehr über Horseback
- Genre:
- Ambient/ Noise/ Black Post Rock/ Sludge/ Avantgarde/Industrial
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 16.08.2013
- On The Eclipse (Brutal Panda 2012)
- High Ashen Slab (Turgid Animal 2010)
- Another World (Turgid Animal 2010)
- Heathen Earth (Handmade Birds 2012)
- Milh (Turgid Animal 2009)
- Ihvh (Turgid Animal 2009)
- Thee Cult Of Henry Flynt (Hydra Head 2011)
- Oblivion Eaters (Turgid Animal 2011)
- Broken Orb (Brutal Panda 2012)
- T.V. Eye (Live) (Previously Unreleased)
- Stolen Fire
- Murdered
- Retribution
- Do You Have A True Feeling? (Plagued Version)
- Luciferian Theme
- North Star Struck (Plagued Version)
- Transparency (Murdered Again)
- Blood Loop (Previously Unreleased)
- Clattering Into Aggregators (Previously Unreleased)
- Recite (Previously Unreleased)
- Do You Have A True Feeling? (Stolen Fire Version)
- North Star Struck (Destroyed Demo Version)
- Impale Golden Live (Holidays For Quince 2007)
- A Plague of Knowing (Previously Unreleased)
Das Glück der Erde liegt auf dem...
Die Black Metal Szene kennt zwei grundlegende Ausrichtungen. Einmal die orthodoxe und rustikale Herangehensweise, die sehr stark dem skandinavischen Stil der frühen 90er folgt. Zum anderen gibt es die experimentierwütigen Schwarzheimer, die gar nicht genug Post-Rock, Noise, Shoegaze oder andere Avantgarde-Auswüchse in ihren Songs verwursten können.
Die vorliegende Band HORSEBACK ist ein Vertreter letzterer Sparte. Ihre umfassende Retrospektive "A Plague Of Knowing" zeigt vorbildlich wie man die oben genannten Einflüsse durch den Mixer jagt und zu einer Melange verarbeitet, die sich gewaschen hat. Ziemlich krachig holzen die meisten Songs repetierend durch die Botanik und verteilen sich dabei auf drei CDs. Der Fokus dieser Complilation liegt auf dem Schaffen der Band während der letzten Dekade und vereint in sich sowohl unveröffentlichte Beiträge, Liveaufnahmen als auch Demos.
Musikalisch scheiden sich an dieser Band aber ohnehin die Geister. Denn der extrem abgedrehte Sound der Männer aus North Carolina ist nicht für jedes Ohr geeignet. Sehr viele Songs sind unglaublich lärmend und verlieren sich zum Teil minutenlang in irgendwelchen Klangkollagen und Soundteppichen, die für die meisten Hörer nur schwer nachzuvollziehen sind. Lieder wie das geradezu traditionell schwarzmetallische 'IHVH' sind eher die Ausnahme und Material, das nur peripher was mit Metal am Hut hat (wie der Post-Rocker 'Do You Have A True Feeling') oder gleich ganz an auf den Anspruch verzichtet Musik sein zu wollen (dabei ist exemplarisch das Geräuschgebilde 'Oblivion Eaters' zu nennen), hat die Nase klar vorn. Mit rund 164 Minuten Spielzeit ist die Laufzeit dieser Box mehr als stattlich, aber durch seine extreme Wandelbarkeit schafft es die Kapelle mehr als nur einmal die Kurve zu bekommen und dem Drücken der Skip-Taste zu entrinnen. Alle Songs kann man sich aber natürlich auch nicht immer geben. Ein Großteil der Lieder ist wahrscheinlich ohnehin am besten für die heimische Anlage geeignet und dient dem einsamen Hörgenuss. 'Stolen Fire' passt zum Beispiel perfekt zu den dunklen Herbsttagen, die bald wieder anstehen, da es einerseits sehr minimalistisch und ruhig ist und zum andern eine schöne Melodieführung hat.
Vergleiche mit anderen Bands fallen übrigens schwer, da die Band in sich ja schon sehr heterogene Facetten zu bieten hat. Jedoch kann man durchaus auch Parallelen zu anderen US-Black-Metallern wie NACHTMYSTIUM oder auch AGALLOCH erkennen (zumindest wenn es um den Grad der Experimentierfreudigkeit geht). Wirkliche Referenzen sind das aber auch nicht. Genauso gut kann man dieser Stelle auch Bands aus den Bereichen Industrial, Neofolk oder auch Drone nennen und würde damit trotzdem den Pferderücken gerecht werden. Einfacher ist es, jedem, der nun neugierig geworden ist, zu empfehlen, sich mal in "A Plague Of Knowing" reinzuhören, falls er HORSEBACK vorher noch nicht kannte. Viel zu entdecken gibt es in jedem Fall! Fans der Band werden sich diesen Drilling ohnehin zu legen, da er das Schaffen der Band abseits der Studioalben eindrucksvoll darlegt. Die orthodoxen Metal-Puristen hingegen, die ihren Schwarzmetall eher klassisch mögen, sollten einen großen Bogen um diese Box machen. Für konservative Musikliebhaber ist HORSEBACK definitiv keine Option.
- Redakteur:
- Adrian Wagner