HOUR OF 13 - Black Magic Rites
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2021
Mehr über Hour Of 13
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Shadow Kingdom Records
- Release:
- 27.08.2021
- His Majesty Of The Wood
- Return From The Grave
- House Of Death
- Black Magic Rites
- Within The Pentagram
- Harvest Night
- The Mystical Hall Of Dreams
Comeback mit Abstrichen<br />
Erinnert ihr euch noch an HOUR OF 13? Richtig, die okkulten Doomer, die dereinst ein glorreiches Debüt veröffentlichten, in der Zeit, in der Phil Swanson gefühlt auf jedem Album sang, das im Underground veröffentlicht wurde. Nach vielen Jahren voller Drama, in denen Phil manchmal in der Band war und manchmal auch nicht, übernahm Gitarrist und Bandkopf Chad Davis endgültig das Ruder, also den Gesang und die Klampfe und versprach, dass alles besser werden würde. Die geplante Europatour wurde daraufhin abgesagt und Chad verschwand in der Versenkung, nicht ohne vorher noch ein paar andere Projekte zu starten und immer kryptischere Botschaften in sozialen Netzwerken zu verbreiten. Das schien das Ende einer vielversprechenden Band zu sein, gescheitert an den menschlichen Macken der beteiligten Musiker.
Doch nun, Jahre später, kehrt Davis mit HOUR OF 13 und einem Album namens "Black Magic Rites" zurück. Zunächst noch unter HOUR OF THIRTEEN und in Eigenregie veröffentlicht, erscheint das Album nun auf dem alten Label Shadow Kingdom Records und knüpft, wenigstens an der Oberfläche, da an, wo die Band dereinst aufhörte Musik zu veröffentlichen. Davis spielt auf dem neuen Album alles, ja, wirklich alles, was zu seinen sonstigen Projekten im klassischen Ein-Mann-Black-Metal passt und liefert acht Songs ab, die das klassische HOUR OF 13- Feeling direkt wieder aufwecken.
BLACK SABBATH trifft The Wicker Man, Doom und Folk Horror und all die Dinge, die die Band immer aus der Masse herausstechen ließen. Doch etwas fehlt den neuen Songs. Der wirklich böse Unterton, der vor allem das Debüt auszeichnete, der Eindruck, dass hier gleich etwas wirklich Fieses passieren könnte, er ist auf "Black Magic Rites" leider größtenteils verschollen. Stattdessen gibt es gutes bis sehr gutes Riffing und nette Gesangslinien, aber das besondere ist verschwunden. Dazu kommt natürlich noch, dass Chad zwar ein guter Sänger ist, aber keine sonderlich charismatische Stimme hat, etwas das Phil Swanson trotz seiner zahllosen Projekte immer einzigartig machte.
Somit bleibt ein grundsolides Album, das alles richtig macht, aber nichts überragendes mehr hat. Um nicht falsch verstanden zu werden, "Black Magic Rites" ist guter bis sehr guter Doom, leicht okkult, sehr traditionsbewusst mit leichten 70er-Anklängen und wer die Band noch nicht kannte, wird hier sicher viel Spaß haben, an das - im zugegebenermaßen sehr kleinen Kreis - übergroße Erbe kann die neue Scheibe aber nicht anschließen. Aber vielleicht ist einfach nicht mehr 2008 und diese Art von Musik zündet bei mir nicht mehr so.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst