HOUSE OF LORDS - Big Money
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2011
Mehr über House Of Lords
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Frontiers (Soulfood)
- Release:
- 23.09.2011
- Big Money
- One Man Down
- First To Cry
- Someday When
- Searchin'
- Living In A Dream World
- The Next Time I Hold You
- Run For Your Life
- Hologram
- Seven
- Once Twice
- Blood
Klassisches Album der Heavy Rocker, das bewusst einige Erinnerungen an die Vergangenheit weckt.
Es ist schon beeindruckend, in welcher Regelmäßigkeit uns HOUSE OF LORDS seit ihrem richtigen Comeback im Jahre 2006 mit neuen Alben beglücken. Und auch mit ihrem mittlerweile achten Studioalbum nehmen sie ihre Anhängerschaft wieder mit auf eine Reise in die eigene Vergangenheit und scheinen so ganz nebenbei ihren Sound für die heutige Zeit gefunden zu haben. Denn "Big Money" setzt den schon auf dem Vorgängeralbum eingeschlagenen musikalischen Weg konsequent fort und geht sogar noch einen Schritt weiter zurück in die Achtziger, in denen die Mannen um Ausnahmesänger James Christian ganze Stadien füllen konnten.
HOUSE OF LORDS anno 2011 präsentieren geradlinige Heavy-Rock-Songs, die mit viel Pathos, teilweise sehr dominanten Keyboards und zahlreichen, griffigen Melodien ausgestattet sind. Neben dem Gesang ist auch die Gitarrenarbeit von Jimi Bell herausragend, da die coole Socke nicht nur technisch im Rhythmus- und Solobereich brilliert, sondern seine Riffs auch mächtig grooven und knackig produziert im Vordergrund stehen. Gerade die Stücke, die von der teils tiefer gestimmten Klampfe getrieben und dominiert werden, schmecken mir am besten ('Blood', 'Living In A Dream World'). Bei den Songs, in denen die Gitarre dem Keyboard den Vortritt lassen muss, hat sich dagegen wie immer auch die eine oder andere seichtere Nummer eingeschlichen, die einfach nicht zünden möchte ('First To Cry', 'Run For Your Life'). Trotzdem überwiegt mal wieder der positive Gesamteindruck, denn ein Überhit wie 'One Man Down', das treibende 'Searchin'' oder das MÖTLEY-CRÜE-mäßige 'Seven' überstrahlt jeden glatten oder zu süßen Moment in den fast fünfzig Minuten deutlich.
Bewusst verzichten HOUSE OF LORDS auf Experimente und wollen ihren Sound erst gar nicht mit neuen Elementen verfeinern oder interessanter gestalten. Der hymnische Heavy Rock der Band aus Florida hat dies auch gar nicht nötig. Mag sein, dass man damit heutzutage keine Arenen mehr füllen kann, qualitativ hochwertig ist es trotzdem allemal. Die Musik ist nicht ganz so rotzig wie die aktuellen skandinavischen Glam-Rock-Bands, dafür aber mit gehörigem Bombast und Gespür für große Melodien ausgestattet. Mehr etwas für Genießer.
Letztendlich hinkt das aktuelle Werk eigenen Höhepunkten wie "Demons Down" oder "World Upside Down" hinterher, aber "Big Money" ist ein gutes Album, das alle Melodic-Rock-Fans zufrieden stellen wird. Den eingefleischten Metallern dürfte es auch diesmal wieder nicht wirklich deftig genug schmecken. Ihr wisst ja gar nicht, was euch entgeht.
Anspieltipps: One Man Down, Seven, Searchin'
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Chris Staubach