HOUSE OF LORDS - Cartesian Dreams
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2009
Mehr über House Of Lords
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Frontiers/Soulfood
- Release:
- 18.09.2009
- Cartesian Dreams
- Born To Be Your Baby
- Desert Rain
- Sweet September
- Bangin'
- A Simple Plan
- Never Never Look Back
- The Bigger They Come
- Repo Man
- Saved By Rock
- Joanna
- The Train
Amerikanischer Metal Rock. Zum siebten Mal zeigt uns die Band, wo in diesem Genre die Messlatte hängt.
Es ist also mal wieder Zeit, sich einen Kaffee zu holen, die Füße hoch zu legen und entspannt den neuesten Stadionmelodien und Rockhymnen von HOUSE OF LORDS zu lauschen, die uns Ausnahmesänger James Christian und seine Mannen mit dem mittlerweile siebten Studioalbum "Cartesian Dreams" erneut in unnachahmlicher Art kredenzen. Kurz Luft holen; jetzt geht es los.
Vielleicht ist der Einstieg mit der Mid-Tempo-Hymne 'Cartesian Dreams' und dem etwas platten Rocker 'Born To Be Your Baby' noch etwas schleppend, aber spätestens ab dem fetten 'Desert Rain' (Hit!), der klassischen Achtzigerballade 'Sweet September', der Partynummer 'Bangin' und dem typischen HOUSE-OF-LORDS-Rocker 'A Simple Plan' (ebenfalls mit enormen Hitpotential) dürfte die Band aus Florida ihre Fans im Sturm erobert haben. Das ist Melodic Rock par excellence. Obwohl vieles, Gott sei Dank, beim alten geblieben ist, haben sie sich doch verstärkt an ihren musikalischen Anfangstagen orientiert. Der Blick zurück ist zwar bemerkenswert umgesetzt, in meinen Augen übertreiben sie es aber speziell im zweiten Teil des Albums ein wenig. Durch die vielen Streicher, Keyboardflächen und Melodien, die auch vom Sound her direkt aus den Achtzigern importiert sein könnten, geht ihnen etwas die Härte verloren, die sie auf den vorangegangenen Alben noch wohlwollend vom Rest des Genres abgehoben hat. Trotzdem sind ihnen mit 'The Bigger They Come' (sehr guter Refrain) und vor allem dem gnadenlos schiebenden 'Repo Man' zwei weitere, mächtige Kracher gelungen, die den Rezensenten mit der Zunge schnalzen lassen. Bei letzterem Song kommt sogar wieder Robin Beck, Ehefrau von Sänger James Christian, zum Zuge, die ihrem Mann ganz deutlich die Show zu stehlen weiß und damit wieder für klare Verhältnisse im Eigenheim gesorgt haben dürfte.
Neben dem großartigen Gesang und den daraus resultierenden zuckersüßen Refrains ist Gitarrist Jimi Bell die ganz große Waffe der Band. Seine krachenden Gitarren, teilweise tiefer gestimmten Riffs und wirklich sehr starken Soli machen HOUSE OF LORDS in diesem Genre einzigartig. Es ist auch wieder einmal nicht ausreichend genug zu wertschätzen, dass diese in der Produktion auch deutlich im Vordergrund stehen. Sehr starke Leistung und Applaus an alle Beteiligten.
Mit "Cartesian Dreams" dürfte es James und seiner Gang tatsächlich gelungen sein, die aktuelle Anhängerschaft mit den eingefleischten Fans der Anfangstage zu vereinen. Wer auf die härtere Seite von HOUSE OF LORDS steht, die sie spätestens seit "World Upside Down" eindrucksvoll präsentieren, wird ebenso seinen Gefallen am neuen Album finden wie eben jene Fans, die dem AOR-Anteil seit "Sahara" hinterher trauern. Ein gutes Album, das mir ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern weiß. Eine nette Reise in eine Zeit, in der die Band noch komplette Stadien füllen konnte. Zugreifen.
Anspieltipps: Desert Rain, Repo Man, A Simple Plan
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Chris Staubach