HUMAN MINCER - Devoured Flesh
Mehr über Human Mincer
- Genre:
- Brutal Death Metal
- Label:
- Xtreem Music
- Release:
- 15.01.2005
- Exterminated Illusions
- Light Of Evil
- Reposes On Blood
- Eternal Ways Of Devil
- Devoured Flesh
- Nest Of Hate
- Ghost Of The Past
- Dirty Remembrances
Auch die spanische Metalszene hat in den letzten Jahren etliche Exponate hervorgebracht, die aufgrund ihrer musikalischen Klasse nun auch in Deutschland und anderswo gehört werden. Dabei decken die spanischen Bands inzwischen gleichermaßen alle Stilrichtungen ab, wie dies bei uns der Fall ist. Mit HUMAN MINCER aus Madrid ist mir nun eine Band untergekommen, die sich dem amerikanischen Death Metal in seiner extremsten Spielart verschrieben hat und dieser Tage ihr zweites Studioalbum vorlegt. Der Bandname, das Logo, der Albumtitel "Devoured Flesh" und das Zombiecover machen sofort klar, dass wir es hier mit Gore Death zu tun haben, der heftigst tight runtergeprügelt wird. Dazu gibt's natürlich stark verzerrte, gurgelnde Growls der verschärften Barnes-meets-Tardy-Liga aus dem Goldkehlchen von Meister Carlos.
Die Instrumentalisten sind allesamt ziemlich stark, was Songs wie das völlig infernalische 'Eternal Ways Of Devil' eindrucksvoll beweisen. Die Riffs von Miguel sind komplex, und Basser Antonio beweist an all den Stellen, an denen man ihn durch das Gehämmer heraushören kann, dass auch er nicht nur schmückendes Beiwerk ist (man höre hierzu mal genau in 'Lights Of Evil' rein). Aber es ist vor allem Drummer David, der beeindruckt. Vielleicht wird er beim Line-up auch deshalb als Erster genannt. Die Doublebass knattert in atemberaubendem Tempo und das Blasting rattert wie ein Maschinengewehr, aber natürlich sind es die reich gesäten scharfen Breaks und Rhythmuswechsel, die das Salz in der Suppe darstellen. Das macht der wirklich überzeugende Titelsong, bei dem Carlos auch ab und an vom Growlen in hohes Kreischen verfällt, deutlich klar. Dieser Song ist es auch, der mich unter den acht Knüppelorgien am meisten überzeugt, da er durch zwei etwas ungewöhnliche Passagen gegen Ende ein wenig heraussticht. 'Nest Of Hate' ist dagegen wieder etwas straighter, hat eine sehr ausgeprägte Dynamik und eine ziemlich coole Phrasierung bei den Growls. Recht stark ist auch 'Exterminated Illusions', das an einer Stelle durch die Herausnahme des Tempos wohltuend aus der Brachialität des Albums heraussticht.
Viel mehr kann ich zu "Devoured Flesh" auch schon nicht mehr sagen, da ich diese Spielart des Death Metal aufgrund der meist vorhanden musikalischen Klasse zwar schon zu schätzen weiß, mich aber nicht wirklich darin zu Hause fühle. Mir kommt hier einfach das düster-atmosphärische Element ein wenig zu kurz. Wer seiner Death-Metal-Sammlung gerne 27 Minuten eher abwechslungsarmen, aber technisch überragend umgesetzten Hochgeschwindigkeitsgeprügels der Marke SUFFOCATION hinzufügen möchte, soll sich unbedingt mal näher mit HUMAN MINCER beschäftigen, Schöngeister und Melodiefanatiker lassen besser die Finger davon.
Anspieltipps: Exterminated Illusions, Devoured Flesh, Nest Of Hate
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle