HUMAN TEMPLE - Halfway To Heartache
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2012
Mehr über Human Temple
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Escape Music (H'ART)
- Release:
- 24.02.2012
- I Will Follow
- Bleeding Through
- Like A Beat Of A Heart
- Our World, Our Time
- Almost There
- Run Away
- Little Lies
- Because Of You
- Misery
- Some Things Are Never Long Time Ago
- She Talks To Angels
Finnische Melodic Rocker fabrizieren Licht und Schatten.
Es dürfte beim "Bang Your Head!!!"-Festival 2005 gewesen sein, als mir jemand auf meiner Suche nach mehr Stoff der Marke HAREM SCAREM das HUMAN TEMPLE-Debüt "Insomnia" in die Hand drückte. Dies stellte sich schnell als nettes, aber nicht herausragendes und doch typisches Melodic-Rock-Werk heraus. Wirklich beeindruckt war ich also nicht, sodass ich die Band in der Folgezeit auch etwas aus den Augen verloren habe. Das allerdings war auch leicht, denn auf das Zweitwerk "Murder Of Crows" durfte man fünf Jahre warten.
Jetzt liegt also das dritte Album "Halfway To Heartache" vor und kann zu Beginn gleich überraschen. Das Eröffnungsdoppel 'I Will Follow'/'Bleeding Through' ist für Genreverhältnisse erstaunlich hart ausgefallen. Die Gitarren braten ordentlich, die Hooks sind griffig und Sänger Janne Hurme haut auf 'I Will Follow' gar einige Scream raus. Starker Start.
Danach wird der Fuß allerdings doch vom Gaspedal runtergenommen und man begibt sich in doch allzu bekannte AOR-Gefilde. Das ist nicht schlimm, wenn man sich auf dem Niveau der oben erwähnten HAREM SCAREM befindet, aber das ist hier nur selten der Fall. Wo 'Like A Beat Of A Heart' noch angenehm catchy, wenn auch sehr seicht ist, klingt 'Our World Our Time' schon verdammt nach Schlager. Das könnte auf Deutsch auch auf WDR4 laufen. Das gilt auch für die sehr dünne Coverversion des FLEETWODD MAC-Klassikers 'Little Lies', die zu keiner Sekunde an das spritzige Original herankommt.
Der Rest des Werks pendelt zwischen unauffällig und gut. Immer, wenn Risto Tuominen mit seiner Gitarre im Vordergrund steht und man wie bei 'Almost There' oder 'Misery' mit Drive rockt, ist das sehr gefällig, während ein Song wie 'Because Of You' im Albumkontext keinerlei Eindruck hinterlassen kann und auch 'Some Things Are Never Long Time Ago' nicht heraussticht. Da hilft auch das Solo von Emppu Vuorinen (NIGHTWISH) nix.
So bleibt unterm Strich ein in weiten Teilen ordentliches Genrealbum, das zu Beginn sogar mit zwei Höhepunkten glänzen kann, aber dieses Niveau im weiteren Verlauf leider nicht halten kann. Wer aber HAREM SCAREM, URBAN TALE oder W.E.T. im Schrank stehen hat, kann auch hier mal einen Lauschangriff wagen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk