HUMANITY DELETE - Werewolves In The Iron Sky
Mehr über Humanity Delete
- Genre:
- Death Metal / Grindcore
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Iron, Blood & Death Corp.
- Werewolves In The Iron Sky
- I Grip Your Heart
- Fur (Furimmer)
- Merge With The Beast
- Prototype Metal Claw
- Werewolf Reich
- Conjure The Moon
- Lunar Rites
- Werewolf Reich II
Rogga Johansson zum X-ten ...
Bekannt sein dürfte der schwedische Multiinstrumentalist Rogga Johansson vor allem für seine Arbeit beim Death-Metal-Outfit PAGANIZER, doch neben diversen Gastspielen und Engagements (bei Metal Archives werden sage und schreibe 20 Bands und Projekte mit seiner Beteiligung aufgeführt) ist er selbstredend auch als unermüdlicher Einzelkämpfer unterwegs. Eine seiner Solospielwiesen ist das sicherlich nicht bierernst gemeinten Ein-Mann-Unternehmen HUMANITY DELETE, das mit "Werewolves In The Iron Sky" zum Jahreswechsel Output Nr. 3 hervorbrachte.
Leider bleibt Johansson trotz einer letztlich fehlerfreien Genrenummer diesmal klar unter seinen Möglichkeiten. Die neun Tracks bieten sehr routinierten, absolut gleichklingenden Midtempo-Death-Stoff mit Grind-Anleihen (nur 'Lunar Rites' und 'Werewolf Reich II' fallen mit ihrem düster-doomigen Einschlag zum Abschluss ein wenig auf), das lineare Schlagzeugspiel und die 0815-Riffs hauen wahrlich nicht vom Hocker, dazu noch gelegentlich ein lustloses Solo sowie einige wenige Melodieläufe, die kaum zünden. Fertig. Soundtechnisch geht "Werewolves In The Iron Sky" absolut in Ordnung; genau so sollte Death Metal alter Schule heutzutage klingen. Kompositorisch fällt das dritte HUMANITY DELETE-Album aber hauptsächlich durch fehlende Originalität auf. Mir gelingt es auch nach einem halben Dutzend Durchläufen immer noch nicht, die viel zu gleichförmigen Songs auseinanderzuhalten. Spannungsbogen flach wie die Niederlande, Abwechslung gleich Null. Nur die lässige Routine, mit der Rogga Johansson dieses Album aus dem Ärmel schüttelt, und die ironische, gelegentlich aufblitzende Death'n'Roll-Attitüde ringen mir ein Grundmaß an Anerkennung ab.
Wahrscheinlich hatte der schwedische Workaholic einfach nur einen halben Nachmittag keine Projekte im Kalender und sah sich genötigt, dem Müßiggang durch etwas stressfreie Routinearbeit entgegenzuwirken. Natürlich hat Rogga Johansson bei seinem Arbeitspensum keinerlei Rechtfertigung für den einen oder anderen Durchhänger nötig, mir fällt nur leider auch nach längerem Grübeln niemand ein, der "Werewolves In The Sky" unbedingt im Regal haben müsste. Beinharte Death-Metal-Sammler und Die-Hard-Fans des Schweden machen hier zumindest nichts falsch.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Timon Krause