HYPERIA - Insanitorium
Mehr über Hyperia
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Sliptrick Records
- Release:
- 14.01.2020
- Mad Trance
- Starved By Guilt
- Asylum
- Unleash The Pigs
- Nullified
- Fish Creek Frenzy
- Dystopia
- The Scratches On The Wall
- Contagion
- Evil Insanity
Weniger Wahnsinn wäre besser gewesen
Den Titel ihres ersten Langeisens (cooles Wortspielchen übrigens!) scheint die Formation aus der kanadischen Metropole Calgary als Programm zu betrachten. Genauer gesagt verkörpert Sängerin Marlee Ryley förmlich den Wahnsinn, hat sie sich doch für die Promo-Bilder in einer Zwangsjacke ablichten lassen und auch in Videos versteht sie es gekonnt, diese Rolle zu spielen. Auch was die Umsetzung der Songs betrifft, lässt sich festhalten, dass die gute Dame eine überaus wichtige Funktion in der Band ausübt und sich mit ihrem Vortrag vom eröffnenden Titeltrack an in den Vordergrund drängt.
Allerdings ist es auch ihr giftiger, mitunter tatsächlich als wahnsinnig (oder irrsinnig) zu betrachtender Gesang, der HYPERIA polarisierende Meinungen einbringen wird. Mit ihrer überaus aggressiv klingenden Stimme passt sie an sich zwar gut zum nicht minder heftig und brachial intonierten Speed/Thrash Metal der Band, vereinzelte "Ausflüge" im Stil einer Alissa White-Gluz sorgen für zusätzliche Brutalität und runden das Bild auch gut ab. Das Problem ist jedoch, dass sich auf Dauer ein gewisser Abnutzungseffekt einstellt und sich die Songs im Verlauf der Spielzeit irgendwie ähneln. Das mag zwar durchaus auch daran liegen, dass HYPERIA nahezu durchweg im Überschall-Tempo losbrettert, da Marlee aber auch dann ihre boshaft-wahnsinnig tönende Stimme zum Einsatz bringt, wenn es die Kollegenschaft ein wenig dezenter anlegt, wäre diesbezüglich ein wenig Gemach besser gewesen.
Ansonsten gibt es nicht viel zu meckern. Die Gitarristen sorgen für knallharte Riffs und wissen mit technischen Finessen zu gefallen, während die Rhythmus-Fraktion eine überaus solide Basis liefert. Auch was die Eingängigkeit der Nummern betrifft, weiß HYPERIA Hooks und markante Momente zu liefern und auch am Sound wird kaum jemand etwas auszusetzen haben.
Bleibt als Fazit also festzuhalten, dass die KanadierInnen ihre Sache keineswegs schlecht machen und mit Marlee auch ein Aushängeschild mit einer dominanten Stimme besitzen, eine gewisse Reduktion ihres stimmgewaltigen "Wahnsinns“ aber durchaus sinnstiftend gewesen wäre.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer