I AM - Eternal Steel
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2022
Mehr über I Am
- Genre:
- Death Doom
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- MNRK Heavy
- Release:
- 09.09.2022
- The Primal Wave
- Surrender To The Blade
- The Iron Gate
- Eternal Steel
- Vicious Instinct
- Infernal Panther
- Queen Incarnate
- Heaven On Earth
- Price Of Pain
- Eye Candy
- Manic Cure
Schokolade aus Texas.
Ich kannte die Texaner im Vorfeld nicht, doch allein das Artwork und der Titel der nunmehr dritten I AM-Scheibe hätten mich stark in den traditionellen Stahlgenuss tendieren lassen. Umso überraschter war ich, als fett groovende Riffs, ein mächtiges Drumming und ein wummernder Bass mich überrollten und mich diese wuchtige Wand aus Death-, Thrash- und Doom Metal gepaart mit einer Prise Core gegen die Wand drückte. Heidewitzka und mein lieber Herr Gesangsverein. Auf seinem dritten Album also zündet das Tex-Vergnügen ein ordentliches Feuerwerk, das irgendwo in der Schnittmenge aus MORBID ANGEL, PANTERA, OBITUARY und SEPULTURA vor allem die Hartwurstfraktion anspricht und dank des mehr als bombastischen Sounds einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
"Eternal Steel" ist ein sehr gutes Album geworden, auf dem sich die Protagonisten – vor allem Frontmann und Gesangswunder Andrew Hileman – von ihrer Schokoladenseite zeigen. Durch ihn bekommen die Songs mehr Tiefe, der Sound noch mehr Volumen, die Texte mehr Farbe und die Refrains noch mehr Gewalt. An einem Song wie 'The Iron Gate' merke ich erst, wie viel Variabilität und Wucht im Death Doom überhaupt stecken kann: Ein ruhiger Beginn, ein verheißungsvolles Intro, ehe nach 50 Sekunden das Brutalo-Riffing einsetzt und I AM mit Wucht auf den Boden stampft. Unter der brütenden Sonne des Wüstenstaates sorgt das langsam ansteigende Tempo letztendlich für Nackenschmerzen Deluxe. Aus einem nicht minder aggressiven Holz sind auch 'Surrender To The Blade' (welch ein Titel!), 'Vicious Instinct' und 'Queen Incarnate' geschnitzt. Mal schnell, mal zähflüssig, aber stets unaufhaltsam fräst sich das komplette "Eternal Steel"-Album durch Mark und Bein, ein Traum für jeden Fan eingangs erwähnter Szene-Heroen.
Zugegeben, gegen Ende des Albums sind manche Passagen nicht mehr derart zwingend wie speziell zu Beginn, ein wenig geht den Texanern also schon die Puste aus. Trotzdem stimmt vor allem die Atmosphäre auf dem I AM-Drittwerk, die zu jeder Zeit ihre bedrohlichen Fühler ausstreckt. Generell sollte ich schleunigst die ersten beiden Werke hören - "Eternal Steel" hat mich davon überzeugt, mich noch intensiver mit I AM zu beschäftigen. Das passt bei den Temperaturen der letzten Wochen wie Arsch auf Eimer und ich bin gespannt, welche Nachhaltigkeit die 41 Minuten Death-Doom-Gewalt letztendlich haben. Stand jetzt wird mir die Platte noch viele Monate Freude bereiten, wohlwissend, dass nicht nur das Überraschungsmoment auf der Seite der Jungs war.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp