ICED EARTH - Burnt Offerings
Mehr über Iced Earth
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Century Media
- Release:
- 01.03.1995
- Burnt Offerings
- Last December
- Diary
- Brainwashed
- Burning Oasis
- Creator Failure
- The Pierced Spirit
- Dante's Inferno
1995 war ein gleichermaßen bewegendes wie wichtiges Jahr für die Amis ICED EARTH um Mastermind Jon Schaffer. Nach Gene Adam und Jon Greely nahm Matt Barlow das Mikro in die Hand und sang "Burnt Offerings" ein.
Schaffer spricht ja vom schlechtesten Album seiner Karriere, was durchaus nachzuvollziehen ist, wenn man das Songwriting betrachtet. Wenn man die Scheibe nüchtern hört, gibt es wirklich einige Ausfälle, die man von anderen ICED EARTH-Scheiben nicht gewöhnt ist. Außerdem ist ein Hauptkritikpunkt die fast schon furchtbare Produktion, zumindest gesangstechnisch, denn Barlows göttliche Stimme ist völlig unterproduziert und zu keiner Sekunde hört man seine wahre Klasse heraus. {Dafür gibt es seit 2002 eine remixte und remasterte Neufassung auf dem Markt, Achtung: neues Coverbild. - Anm. d. Lektors}
Kommen wir zum Songmaterial. Eine Frage, die ich mir auf jedem Konzert von ICED EARTH gestellt habe ist, wieso einer der besten Songs überhaupt, nämlich das Titelstück, live nie berücksichtigt wird. Ein unglaublich düsterer, vielschichtiger Song mit hammermäßigen Triolenriffs, zweistimmigen Gitarrenläufen und ruhigen Horrorparts. Ein sensationeller Song und neben dem viertelstündigen 'Dante's Inferno' das herausragende Stück der CD. Zu letztgenanntem Song muss man wohl nicht mehr viele Worte verlieren. Hört ihn euch an und reist mit den Jungs durch die Hölle! Neben live gerne gesehenen riffbetonten Powerstücken wie 'Brainwashed' oder 'Last December', die für mich aber auch nur Durchschnittsstatus erreichen, gibt's noch einen Geheimtipp, nämlich 'Burning Oasis'. Auch dieser Song lebt von seiner Atmosphäre, die auf dem Album perfekt ausgearbeitet wurde: Fast schon als Horror Metal könnte man den Stil beschreiben.
Klar konnte man besonders in den USA viele Fans hinzugewinnen, dennoch ist das Album besonders durch unterdurchschnittliche Songs wie 'Diary' oder 'Creator Failure' nicht annähernd so überragend wie "Dark Saga" oder "Something Wicked...". Andere lieben dieses Album aufgrund der bereits viel beschriebenen Atmosphäre. Meines Erachtens reicht das Prädikat "gut" vollkommen aus. Ein weiterer Punkt, der gegen dieses Album spricht ist, dass fast alle guten Songs ('Burnt Offerings' ausgenommen) auf "Alive In Athens" in viel besserer Qualität enthalten sind.
Ein umstrittenes Album mit sehr guten und weniger guten Songs, am besten selbst einmal reinhören.
Anspieltipps: Burnt Offerings, Burning Oasis, Dante's Inferno
- Redakteur:
- Christian Hubert