ICED EARTH - Horror Show Digipack
Mehr über Iced Earth
- Genre:
- Epic Power Metal
- Wolf
- Damien
- Jack
- Ghost Of Freedom
- Im-Ho-Tep (Pharaoh\'s Curse)
- Jekyll & Hyde
- Dragon\'s Child
- Frankenstein
- Dracula
- The Phantom Opera Ghost
- Transylvania
- englisches Interview in mehreren Teilen
Das neue Release „Horror Show“ der Heavy-Metal-Legende ICED EARTH (http://www.icedearth.com/) ist für mich ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Metal, ähnlich wie bereits das letzte Album von BLIND GUARDIAN bedeutsame Zeichen im Genre setzte. Und der Bezug zu GUARDIAN ist gar nicht so abwegig, wie man nach der Kooperationsarbeit DEMONS & WIZARDS und John Schaffers nachfolgenden Ankündigungen in der Presse bereits erwarten konnte. Definitiv stellt das Album eine stilistische und kompositorische Weiterentwicklung dar, auch wenn sich deshalb sicher wieder das obligatorische Wehklagen erheben wird in den Reihen der eingefahrenen Fans.
Ich konnte nicht widerstehen und griff gleich beherzt zum Digipack des neuen Silberlings, das mit zwei CDs und einem Hardcover-Booklet daherkommt, wie man es von IRON MAIDENs „Best Of The Beast“ bereits kennt. Auf der zweiten CD findet sich dann auch ein Cover der Metal-Legende, passend zum Grundthema dieses Albums hat man sich „Transylvania“ ausgesucht. Zudem befindet sich ein einstündiges englisches Interview mit Mastermind John Schaffer darauf.
Das Cover ist wie immer beeindruckend und themenbezogen zur CD mit der inzwischen obligatorischen Comicfigur darauf. Das Booklet selbst ist neben den Songtexten und einer Auflistung der Musiker und Gastmusiker mit einem Stimmungsbild zu jedem Song bestückt, wobei nicht jede Zeichnung wirklich gelungen ist und diese manchmal ins Kitschige abdriften, aber besonders die Grafiken zu „Damien“ und „Jack“ finde ich gelungen. Ich kann nur dazu raten, zum häufigeren Hören eine Kopie der Haupt-CD anzulegen, da ständiges Entnehmen und wieder Zurückschieben in den Schuber die CD auf Dauer in Mitleidenschaft ziehen.
Thematisch dreht sich auf diesem Konzeptalbum alles um das Horror-Genre, die Songtitel lassen es bereits vermuten. Klanglich ist die Scheibe recht abwechslungsreich geworden, von seichten Balladenpassagen über die von mir besonders bevorzugten Halbballaden im Mid-Tempo-Bereich (wie bei „Ghost of Freedom“ oder „Dracula“) bis zu durchaus heftigem Geknüppel (wie bei „Wolf“ oder „Jack“; ich will hier keine Kommentare von der Black-Metal-Fraktion hören! *g*) findet sich für jeden Geschmack etwas wieder. Die Arrangements sind ausgefeilt und aufwändig, und die in vielen Songs verwandten Bombast-Chöre lassen Bezüge zu BLIND GUARDIAN oder auch THERION erkennen; besonders die Songs „Damien“ und „The Phantom Opera Ghost“ (mit beeindruckendem Drumming-Gewitter) sind recht komplex und geradezu episch. In eindrucksvoller Weise versteht Schaffer es, die Musik mit dem thematischen Inhalt der einzelnen Songs zu verschmelzen, um die richtige Stimmung hervorzuzaubern.
Die bereits auf der „Something Wicked This Way Comes“ verwandten Klangstrukturen (besonders in der Trilogie der letzten Songs auf der „Wicked“) wurden weiter ausgebaut und mit den Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Hansi Kürsch für die DEMONS & WIZARDS zu einer Einheit verbunden. Wie schon beim Vorgänger musste ich die Scheibe erst zwei- bis dreimal rotieren lassen, bis ich mich mit den komplexen Arrangements und Klängen anfreunden konnte, aber gerade diese Komplexität machen „Horror Show“ zu einem Hörgenuss, der auch nach einem ganzen Tag in der Brüllbox nicht zu langweilen beginnt.
Bleibt nur abschließend zu wiederholen, dass die Scheibe ein absoluter Hit für mich ist, ein Schritt in die richtige Richtung, um sich musikalisch weiterzuentwickeln, auch wenn durch Anleihen und Inspirationen vom Werk anderer Künstler sicher etwas Eigenständigkeit verloren ging. Jetzt bin ich nur noch gespannt, ob das Material auch live-tauglich ist und wie insbesondere die Chöre auf der Bühne eingebunden werden können. Aber THERION haben ja bereits gezeigt, dass das kein Problem darstellen sollte.
Ob man sich allerdings nur für das Interview und die schicke Aufmachung die limitierte Edition zulegen muss, muss der Geldbeutel des Einzelnen entscheiden. Der Bonustrack befindet sich nämlich auch auf der normalen Edition, die zudem CD-freundlicher verpackt ist.
Anspieltipps:
„Damien“ (http://216.117.186.164/sounds/damien.mp3)
„Ghost of Freedom“ (http://216.117.186.164/sounds/ghost.mp3)
„The Phantom Opera Ghost“
Als komplettes MP3 kann man sich das episch angehauchte Stück “Dracula” saugen:
http://www.centurymedia.com/audio/MP3/Iced%20EarthHorrorshowDracula.mp3
Und wer mehr auf härteren Sound steht, kann in „Wolf“ reinhören:
http://216.117.186.164/sounds/wolf.mp3
- Redakteur:
- Andreas Jur