IGNITE - Ignite
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2022
Mehr über Ignite
- Genre:
- Melodic Hardcore
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Century Media (Sony)
- Release:
- 25.03.2022
- Anti-Complicity Anthem
- This Day
- On The Ropes
- The Butcher In Me
- Call Off The Dogs
- The House Is Burning
- Enemy
- State Of Wisconsin
- Let The Beggars Beg
- After The Flood
Auch ohne Zoli Teglas Weltklasse.
Als im September des letzten Jahres die "Anti-Complicity Anthem"-EP das digitale Licht der Welt erblickte, hatte mich der neue Sänger Eli Santana in nur etwas mehr als vier Minuten gefangen genommen und die Hoffnung war groß, dass ein neues Album recht zügig nachgelegt würde.
Tja, und da ist das Ding! Nur knappe sechs Jahre nach dem letzten Streich "A War Against Us" und erstmals ohne Sänger Zoli Teglas. Doch wie die 'Anti-Complicity Anthem' und 'Turn XXI' schon andeuteten, haben Brett Rasmussen und Co. mit Eli Santana einen bärenstarken Ersatz für Teglas gefunden.
Beginnend mit der bereits bekannten Hymne bricht sich hier der hoch-energetische, melodische Hardcore bahn. Egal, ob 'This Day', 'On The Ropes', 'Call Off The Dogs' oder 'The House Is Burning', hier kann man nicht stillsitzen. 'Everybody out, everyone, everybody out! Everybody out! The house is burning!' schreit man auch bei unpassender Gelegenheit mit. Vor allem in fremden Gemäuern kann das schon mal zu Chaos führen. Doch diese Intensität, diese Energie sind es, die ich an IGNITE so schätze. Dass Santana dabei auf dem Album von beinahe lieblichen Pop-Punk-Melodien bis hin zu gelegentlichen Screams das ganze Spektrum abdeckt, ist ein zusätzlicher Pluspunkt, erhöht er doch auch die Möglichkeiten, die die Band hat. 'Enemy' beweist das innerhalb von etwas mehr als drei Minuten.
Auch Songs, die anfangs etwas unscheinbarer wirken, kriechen mit der Zeit immer mehr in die Großhirnrinde und lassen einen nicht mehr los. Nach einem guten Dutzend Spins begann ich plötzlich vor allem die melodischen 'State Of Wisconsin' und 'After The Flood' vor mich hinzusingen. Dabei wird hier auf einen großen Refrain verzichtet, was sich mit der Zeit als cleverer Schachzug entpuppt. Diese Melodien sind dafür absolut unnachahmlich.
Lyrisch scheint die Band nun weniger plakativ unterwegs zu sein als zuvor mit Zoli Teglas. Natürlich sprechen Songs wie 'On The Ropes' ('if this is war - tell me what I'm fighting for') immer noch eine recht klare Sprache, aber es ist eben nicht mehr ganz so offensichtlich wie zuvor.
Dass sich die Band entschieden hat, das Album unbetitelt zu lassen, ist ein Statement für sich und eines, dass "Ignite" mit Leben füllt. Das Feuer ist entfacht und entwickelt sich zum Flächenbrand. Superb.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk