ILIUM - Genetic Memory
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2011
Mehr über Ilium
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Escape Music (H'ART)
- Release:
- 26.08.2011
- Kinaesthesia
- Littoria
- Grey Stains The Rainbow
- The Immortality Gene
- Ephemeral
- Genetic Memory
- Hostile Sky
- Fevered Tongue
- Neanderthal Within
- Ghosts In Flesh
- Irrinja
Ein nettes Album, doch Australien könnte es besser...
Es ist die Nummer fünf. Die Australier von ILIUM melden sich nach ihrem alterslosen Verfall nun mit einem genetischen Gedächtnis zurück. Druckvoller Power Rock Metal ist dabei die Devise und jede Menge Keyboards das Mittel der Wahl. Amüsante Randnotiz: Viel hat sich im Hause ILIUM in den letzten zwei Jahren nicht geändert und so meint man fast festhalten zu dürfen, dass sich der Albumtitel "Genetic Memory" vielleicht auch auf das Konzept der Band beziehen lässt?
Viele Tugenden vereinen die fünf Melodieliebhaber auf ihrem aktuellen Album, die die Band schon länger ausmachen: Druckvolle Riffs mit melodischen Breaks wie in 'Littoria', zweistimmige Leads wie im Titeltrack 'Genetic Memory' und rockiger, leicht rotziger Gesang von Mike DeMeo (Ex-MASTERPLAN, Ex-RIOT) sind allesamt auf der Habenseite zu verbuchen. Und damit setzen die Jungs dort an, wo sie 2009 aufgehört haben. Allenfalls ein wenig überlegter wirken die Songstrukturen, ein wenig homogener die gewählten Experimente wie das leicht orientalische Riffing in 'Fevered Tongue'.
Doch von der Keyboarditis ist die Band nachwievor nicht geheilt. An jeder möglichen und unmöglichen Stelle darf die elektronische Kleisterpanade panieren, was das Zeug hergibt, und verdeckt so immer wieder die rockige Attitüde, ja, letztlich die Power der Songs. Nicht missverstehen, es gibt Passagen, in denen die Synthies eine echte Bereicherung darstellen, und die sind seit "Ageless Decay" sogar häufiger geworden, doch alles in allem nimmt sich die Band dadurch ihren Biss. Fans werden sich über diese Tatsache natürlich freuen, denn so ändert sich nichts im Hause ILIUMs. Doch für Neueinsteiger in Sachen melodischer Power Metal wird hier allenfalls gehobener Durchschnitt geboten.
Fazit: ILIUM agieren mit viel Charme, doch – wie es Kollege Rüdiger Stehle so schön ausdrückte – für den Aufstieg in die höhere Liga reicht es nicht. Die Australier schaffen den Klassenerhalt ohne Mühe, und auch wenn sie für ihre Fans durchaus Chancen auf den Landespokal haben, fehlt es für die zweite Liga noch an der Taktik.
Anspieltipps: Grey Stains The Rainbow, Neanderthal Within
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Julian Rohrer