ILL NINO - Enigma
Mehr über Ill Nino
- Genre:
- New Metal
- Label:
- Cementshoes Records/Soulfood
- Release:
- 22.03.2008
- The Alibi Of Tyrants
- Pieces Of The Sun
- Finger Painting (With The Enemy)
- March Against Me
- Compulsion Of Virus And Fever
- Formal Obsession
- Hot Summer's Tragedy
- Me Gusta La Soledad
- 2012
- Guerrilla Carnival
- Estoy Perdino
- Kellog's Bombs & Cracker Jacks
- De Sangre Hermosa
Ill Nino gehören wohl zu dem Beständigsten, was das Nu-Metal-Genre zu bieten hat. Nachdem man 2000 durch ein Demo bei Roadrunner Records Interesse wecken konnte, veröffentlichte die Band mit "Revolution" im Jahre 2001 ihr Debüt - und das gleich als Major-Act. Darauf folgten "Confession" (2003), diverse Soundtrack-Auftritte (u. a. "Freddy vs. Jason" und "Resident Evil") sowie 'ne Live-Scheiblette ("Live From The Eye Of The Storm", 2004), bis man mit "One Nation Underground" das wohl kommerziellste Album veröffentlichte und gleichzeitig den Schlusspunkt beim amerikanischen Erfolgskonzern setzte. Jetzt, mit dem vierten Studioalbum "Enigma", stehen auf dem kleineren Label Cement Shoes Records neue Möglichkeiten und Türen offen. Der Einstand hier war allerdings die Cover-EP "The Undercover Sessions" u. a. mit Neueinspielungen von NIRVANA ('Territoial Pissings'), FAITH NO MORE ('Zombie Eaters') und PETER GABRIEL ('Red Rain').
Das einläutende 'The Alibi Of Tyrants', welches gleichzeitig auch die erste Single zum Album mitsamt Videoclip ist, lässt Großes vermuten: Ill NINO-typische Latinorhythmen zum Einstieg verwandeln sich innerhalb kürzester Zeit zu brachialen Riffs und einem erzürnten Schrei des Fronthünen Christian Machado. Was folgt, sind ein herrlich drückendes Schlagzeug und die gewisse Erkenntnis: Der Labelwechsel hat ILL NINO a) verdammt gutgetan und b) es den Musikern ermöglicht, sich individuell in ihrem mitbegründeten Stil auszubauen.
Dementsprechend blieb man sich selbst treu - "Enigma" verbindet heftige Riffgewitter mit donnernden Drums, groovigem Bass, vor Kraft nur so strotzendem Gesang, um auf der anderen Seite mit dem Stammperkussionisten Danny Couto die bandtypischen, feurigen Latinoeinflüsse passend zur Geltung kommen zu lassen. Großartige Melodien verbindet das Sextett mit einer großen Eingängigkeit, welche das Album umgibt. So bietet man in den knapp 55 Minuten eine abwechslungsreiche Mixtur an Hochgeschwindigkeitsrennern ('The Alibi Of Tyrants', 'Finger Painting (With The Enemy)', '2012'), Midtempo-Nummern ('March Against Me', 'Guerrilla Carnival') und zuckersüßen Balladen, in denen meist Mr. Couto zur Geltung kommt ('Me Gusta La Soledad', 'De Sangre Hermosa'). Auch wenn Letztere ab und an ein wenig kitschig rüberkommen, soll das höchstens in der B-Note stören, denn ILL NINO schaffen es mit ihrer lyrischen Englisch-/Spanisch-Kollaboration, das Niveau des "Revolution"-Klassikers mindestens zu erreichen.
Anspieltipps: The Alibi Of Tyrants, Finger Painting (With The Enemy), Guerrilla Carnival, 2012, Formal Obsession
- Redakteur:
- Daniel Schmidt