ILL NINO - Epidemia
Mehr über Ill Nino
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- AFM Records / Soulfood
- Release:
- 26.10.2012
- The Depression
- Only The Unloved
- La Epidemia
- Eva
- Demi-God
- Death Wants More
- Escape
- Time Won't Save You
- Forgive Me Father
- Invisible People
Die Rückkehr in die Erfolgssspur?
Niemand hat behauptet, dass das Musik-Business mit fairen Regeln spielt. Denn wäre dem so, hätten Christian Machado und seine Mitstreiter bei ILL NINO längst ausgesorgt und müssten nicht wieder ganz unten anfangen, um in die einstige Erfolgsspur zurückzukehren. Die ersten drei Alben der Latino-Posse waren allesamt Meilensteine des modernen Metals und die Vollendung dessen, was die Cavalera-Brüder einst begonnen hatten - und obwohl ILL NINO die Scheiben massiv betourten und am Ende auf wirklich jeder Bühne ihre Hymnen präsentierten, geriet man ohne erkennbaren Grund wieder schnell ins Hintertreffen.
Nichtsdestotrotz ist die Band immer noch im Geschäft, hat inzwischen stolze 15 Jahre durchgehalten und mit "Epidemia" das sechste Studiowerk eingespielt - Zahlen, die sich eben nicht mehr leugnen lassen. Doch können ILL NINO mit ihren zehn neuen Nummern tatsächlich wieder diese Magie entfachen, die seinerzeit ein "Revolution Revolucion" auslöste?
Die Antwort ist leider nicht gänzlich positiv, wenngleich man den Latinos keinesfalls nachsagen kann, dass sie sich der Durchschnittlichkeit hingegeben haben. Der Punkt ist lediglich, dass die Herren es von mal zu Mal schwerer haben, ihren Sound weiterzuentwickeln und sich in einem Rahmen neu zu definieren, der auch einer frischen Scheibe einen charakteristischen Platz in der Historie einräumt. Und dies ist bei "Epidemia" nicht immer der Fall.
ILL NINO bewegen sich relativ häufig in der eigenen Vergangenheit umher und orientieren sich auf "Epidemia" phasenweise an den etwas melodischeren Songs ihres Zweitlings "Confession". Das sehr persönliche Epos 'Forgive Me Father' und das eingängige 'Escape' könnten durchaus auch noch Überbleibsel aus der damaligen Session sein, während 'La Epidemia' und 'Demi-God' durchaus auch zu Debützeiten entstanden sein könnten. Zwischen diesen vertraut anmutenden, aber auch klar zu benennenden Highlights finden sich mit 'Death Wants More' und dem eher schwerfälligen Opener 'The Depression' aber auch zwei Kompositionen ein, die den Posten des Lückenbüßers einnehmen. Hier fehlt die Energie und die Leidenschaft, die einen Musiker wie Machado ansonsten ganz besonders auszeichnet. Dafür trumpfen ILL NINO aber in 'Only The Unloved' und 'Time Won't Save You' noch einmal dick auf und untermauern ihre Ambitionen, auch im Hier und Jetzt noch einen elementaren Part im Nu-Metal-Business spielen zu wollen. "Epidemia" ist hierzu zwar nicht die perfekteste Grundlage, aber immer noch ein sehr solides, gutklassiges, an wenigen Stellen auch bärenstarkes Album, das Fans der Combo spätestens im dritten Durchlauf packen sollte.
Anspieltipps: Demi-God, Forgive Me Father, Only The Unloved
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes