ILL NINO - Revolution Revolucion
Mehr über Ill Nino
- Genre:
- Thrash/Alternative
- Label:
- Roadrunner
- Release:
- 05.11.2001
- God Save Us
- If You Still Hate Me
- Unreal
- Nothing's Clear
- What Comes Around
- Liar
- Rumba
- Predisposed
- I Am Loco
- No Murder
- Rip Out Your Eyes
- Revolution/Revolucion
- With You
Nicht von schlechten Eltern! Für ein Debüt ist "Revolution Revolucion" wirklich großartig gelungen. Keinen einzigen schlechten Song konnte ich ausmachen. Die Band erinnert mich sehr stark an FEAR FACTORY. Das liegt vor allem an den ausdrucksstarken Vocals. Man kriegt sowohl raue Schreie zu hören als auch sehr melodischen Gesang (und das in ähnlich gekonnter Art und Weise wie bei Burton C. Bell). Damit wird einigen Songs durchaus Ohrwurmcharakter verliehen. Was mir an ILL NINO besser gefällt als an den stilistisch auch nicht weit entfernten MACHINE HEAD ist die Tatsache, dass sie ihre Songs nicht krampfhaft in ein möglichst modernes Gewand pressen wollen. Es erreichen auch einige überraschende Elemente die Lauschlappen, was einen angenehm unterhaltsamen Eindruck aufkommen lässt. Zum Bleistift beim ehemaligen Demo-Track "Nothing's Clear" tauchen plötzlich Flamenco-Melodien auf, ein genialer Einfall. Neben der variablen Schlagseite gibt es aber auch ein paar Konstanten. Das wären vor allem die treibenden Riffs und, wie erwähnt, der erstklassige Gesang, die ein sehr ansprechendes Klangerlebnis vervollständigen. Außerdem erweist sich das Rezept, jene Songs, die in der Grundausrichtung aus einem mit fiesem Gebrüll unterlegten Riffgewitter bestehen, durch Clean Vocals aufzulockern ("No Murder" ist hier nur ein Beispiel von vielen), als Volltreffer. Aber es wird sowieso relativ oft einen Gang zurück geschaltet, was hier durchaus als äußerst gelungen bezeichnet werden muss, denn diese mitreißenden Momente gehören zum Stärksten, was "Revolution Revolucion" zu bieten hat. "What Comes Around" (Killer!) oder auch die Abschlussballade "With You" gehören zu diesen ruhigen Songs, wo die melodische Schlagseite von Riffing und Gesang deutlich zum Tragen kommt. Aber keine Angst, auch zum Kopfschütteln und unkoordiniertem Rumgehüpfe gibt es genügend Gelegenheit. So wird das Album z.B. gleich von einem richtigen Knaller eröffnet - "God Save Us" ist eines der aggressivsten Stücke auf der Scheibe (erinnert etwas an längst vergangene MACHINE HEAD-Glanzzeiten). Es ist also für Jeden was dabei, dieser rundum gelungene Rundling ist weit mehr als nur ein Kreis mit Loch (was für ein Riesen-Sprachwitz...) und sollte auch andere Leute als nur die Fans der üblichen Verdächtigen wie FEAR FACTORY oder SOULFLY ansprechen. Ich bin mir jedenfalls jetzt schon sicher, dass diese Band noch einigen Etablierten das Fürchten lehren wird.
Wer die exklusive Meinung des Rezensenten auf Glaubwürdigkeit prüfen möchte, kann sich die MP3 von "If You Still Hate Me" (auch wenn es bessere Songs auf der Platte gibt) zu Gemüte führen. Oder kauft euch einfach das Album!
Anspieltipps: God Save Us, Unreal, What Comes Around, Predisposed, No Murder
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer