IMAGES OF EDEN - Sunlight Of The Spirit
Mehr über Images Of Eden
- Genre:
- Progressive Hardrock / Metal
- Label:
- IOE Productions / Nightmare Records
- Release:
- 24.11.2006
- Ascension
- Kaleidoscope
- Beyond The Horizon
- To Live Another Day
- Dream-Catcher
- A Midsummer Night's Dream
- Aladdin
- Sunlight Of The Spirit Part I: Emerald Rain
- Sunlight Of The Spirit Part II: I Remember When...
- Sunlight Of The Spirit Part III: Through October Skies
- Ethereal
- Midnight's Tale
Auch bei diesem Eigenwerk kann man von Coverartwork auf den musikalischen Inhalt schließen. Ein riesengroßer Traumfänger vor einer herrlichen Naturkulisse entführt den Betrachter – und später auch den Hörer – in eine verspielte, leicht verträumte Welt, in der man sich sofort wohl fühlt.
Das amerikanische Trio um Bassist/Sänger Gordon Tittsworth liefert auf seinem zweiten Rundling 55 Minuten lang, unverfrickelten Progressiv-Metal ab, der abseits aller DREAM THEATER-Vergleiche abläuft. IMAGES OF EDEN gehen weitaus sanfter zu Werke, was im Fallbeispiel von 'To Live Another Day' sogar in den balladesken Rockbereich hineinreicht, ohne dabei vor härteren Attacken zurück zu schrecken. So wird im ruhig-rockenden 'A Midsummer Night's Dream' mit fortschreitender Spielzeit das Metal-Breitwand-Riffing ausgepackt, was sicherlich nicht nur meine Wenigkeit erfreuen wird. Aber auch an anderen Stellen darf sich der Freund anspruchsvoller, harter Rockmusik über exzellentes Gitarrenspiel freuen, denn trotz der Präsenz eines Keyboards, das ebenfalls von Gordon bedient wird, handelt es sich bei IMAGES OF EDEN eindeutig um eine klampfenlastige Kapelle. Nur selten, wie im langen 'Dream-Catcher', kommt die Tastatur zum solistischen Einsatz.
Sprach ich eben noch von progressiver Rockmusik, so fallen mir beim intensiven Anhören immer häufiger Parallelen zu neueren RUSH-Alben oder den völlig vergessenen AFTERLIFE in den Sinn. Die Stimme ist kraftvoll, manchmal angenehm verraucht und relativ hoch, was den unmittelbaren Vergleich zum Vorzeige-Trio aus Kanada nicht so offensichtlich macht und IMAGES OF EDEN eine schöne, eigene Note verleiht. Der erdige Gitarrensound von Dennis Mullin addiert dazu seine sehr persönliche Note und verzaubert vor allem in seinen solistischen Spotlights mit einem Melodiegespür der Sonderklasse. Im Hintergrund klöppelt Matt Kaiser amtliche Takte aus seiner zu steril abgemischten Schießbude. Wie ich bereit erwähnte, IMAGES OF EDEN frickeln zu keiner Sekunde und erinnern mich musikalisch – nicht gesanglich(!) - ab und an gar an die deutschen Underground-Proggies LAST TURION, an die sich der eine oder andere vielleicht noch erinnert.
Selbst die beiden langen Tracks – 'Dream-Catcher' und 'Midnight`s Tide' – kommen schlüssig und ohne Längen aus den Boxen und wirken nie aufgesetzt oder kopflastig. Vielmehr hat man das sehr starke Gefühl eine sehr emotionale Veröffentlichung zu genießen, da man auch textlich weit vom Einheitsbrei entfernt agiert. Wie Titel und Artwork annehmen lassen, dreht sich die Lyrik der Band häufig um die Natur und wie wir mit ihr im Einklang stehen (sollten). Aber auch Shakespeare wird erwähnt;)
Ich resümiere: Wir haben es mit einer farbenfrohen, äußerst eigenständigen und innovativen Band zu tun, die ich gern mal zusammen mit POLARIS auf Tour sehen würde. In einer besseren Welt vielleicht.
Anspieltipps: Dream-Catcher; Midnight`s Tide; Emerald Rain; Kaleidoscope
- Redakteur:
- Holger Andrae