IMMOLATION - Shadows In The Light
Mehr über Immolation
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Listenable Records
- Release:
- 10.05.2007
- Hate's Plague
- Passion Kill
- World Agony
- Tarnished
- The Weight Of Devotion
- Breathing The Dark
- Deliverer Of Evil
- Shadows In The Light
- Lying With Demons
- Whispering Death
Eines muss man den werten Herren von IMMOLATION lassen: Wer seit über 20 Jahren immer dieselbe Spielart hoch und runter dudelt und dabei jedes Mal aufs Neue Fans und Presse verzückt, hat sich gewissermaßen einen Platz auf dem Metal-Olymp verdient. Ross Dolan und seine drei Mitstreiter geben jedoch (und so wären wir bei der nächsten IMMOLATION-Konstante angelangt) einen Scheißdreck auf solche nett gemeinten "Auszeichnungen" und antworten lieber auf ihre brutale Art und Weise, die heute den Namen "Shadows In The Light" trägt.
Im Gegensatz zu ihren einstigen Wegbegleitern CANNIBAL CORPSE, mit denen sie Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger den Death Metal im Bundesstaat New York salonfähig machten, haben IMMOLATION trotz wechselnder Besetzung (mit Ausnahme der von Leader Ross eingenommenen Bass- und Gesangsposition) der tief eingebuddelten bzw. gestimmten, vom stellenweise hyperschnellen Schlagzeugspiel angetriebenen und technisch versierten, sowie einwandfreien Gangart, aus der ein einheitliches Song-Gestrüpp resultiert, stets die Treue geschworen.
Folglich lässt sich "Shadows In The Light", das unter dem Kommando der marianengrabentiefen und wütenden Growls steht, einerseits zwar leicht ausrechnen, doch andererseits erwartet der geneigte Fan, der sich zusätzlich an MORBID ANGEL und wie sie alle heißen erfreuen kann, auch gar nichts anderes, als zum Beispiel die schlagartigen Übergänge von Mid- in übelstes Up-Tempo (dem Drummer Steve Shalaty sei Dank). Alleine das brillante Wechselspiel zwischen gemächlich groovenden Passagen, energetischen Baller-Parts und wieselflinken Gitarrensoli in 'Passion Kill' rechtfertigt den Kauf dieser Platte. Und bevor dir auch nur das Wörtchen "fett" in den Sinn, geschweige denn über die Lippen, kommt, prügeln das stampfende 'World Agony' und der Hochgeschwindigkeitsexzess 'Tarnished' auf dich ein, so dass das Gehirn notgedrungen nur noch auf "bedingungsloses Headbangen" schalten kann.
Wer der Bande allerdings einen fehlenden Aktionismus attestieren will, dürfte mit seiner Meinung ziemlich alleine dastehen. Gerade fernab aller Ausflüge in die ICE-Regionen beweist vornehmlich das Gitarrengespann Taylor/Vigna ein ungeheueres Taktgefühl und glänzt in den fast durchweg "behäbigen" Nummern wie 'The Weight Of Devotion' oder 'Breathing The Dark' mit aus dem musikalischen Rahmen fallenden Soli und ungeheuer intensiven Rifffronten.
Auf manche Combos ist eben Verlass: Runde 40 Minuten servieren einem die Amis von IMMOLATION schlichtweg das Beste, was der Old-School-Death-Metal amerikanischer Prägung zu bieten hat. Welch ein Segen, dass die vier ab Mai durch unsere Herrenländer touren werden!
Anspieltipps: Passion Kill, World Agony, The Weight Of Devotion
- Redakteur:
- Christian Falk