IMPERIAL JADE - On The Rise
Mehr über Imperial Jade
- Genre:
- Classic / Psychedelic / Retro / Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Epitronic / The Orchard / Aural Music Group
- Release:
- 18.01.2019
- You Ain't Seen Nothing Yet
- Dance
- Sad For No Reason
- The Call
- Glory Train
- Lulaby In Blue
- Keep Me Singing
- Hatewave
- Rough Seas
- Struck By Ligthning
Ordentliches, an unterschiedliche Meister erinnerndes Werk der Katalanen
Das optisch überaus ansprechend gestaltete Artwork fällt sofort auf, weckt es doch auf gewisse Weise gar Assoziationen zum Werk von Salvatore Dali. Durchaus denkbar, dass sich die Jungs von IMPERIAL JADE tatsächlich vom Meister des Surrealismus inspirieren haben lassen, schließlich stammte er wie sie aus Katalonien.
Musikalisch wirkt der Vortrag des Quintetts dagegen weit weniger abstrakt und - mit Verlaub - auch keineswegs derart künstlerisch veranlagt, sondern viel mehr direkt und geradlinig. Mehr Bauch als Kopf könnte man durchaus sagen, oder auch, dass IMPERIAL JADE die Songs genau so klingen lässt, wie es für Rockmusik in ihrem ursprünglichen Sinn Usus ist. Einen gewissen Hang zu einer eher unkonventionellen und keineswegs allzu simpel gestrickten Darbietung kann man der Band aber dennoch nicht absprechen. Auch wenn so manche Übergänge von straight auf verspielt noch ein wenig verworren klingen.
Für einige der zehn Tracks hat sich die erst 2012 formierte und 2015 mit dem Debüt "Please Welcome Imperial Jade" erstmals auffällig gewordene Truppe zwar auch an diverse Größen der US-Szene orientiert - 'Sad For No Reason' hätte durchaus auch auf einer der letzten BLACKBERRY SMOKE-Scheiben stehen können und mit dem locker-flockigen 'Glory Train' scheint IMPERIAL JADE schnurstracks in Richtung LYNYRD SKYNYRD unterwegs zu sein - zumeist jedoch regiert der Blues-infiltrierte, traditionelle britische Rock das Geschehen.
So hat sich IMPERIAL JADE für das Eröffnungsdoppel 'You Ain't Seen Nothing Yet' (keine Cover-Version!) und 'Dance' eindeutig an LED ZEPPELIN orientiert, während das Grund-Riff von 'The Call' Paul Kossoff und FREE in Erinnerung ruft, wohingegen 'Rough Seas' wiederum eher an CREAM denken lässt.
Auffällig ist auch, dass die Katalanen ihre Tracks mit teils ausladenden, jederzeit aber begeisternden psychedelischen Vibes versehen und so quasi zum Eintauchen in ihre Klangwelt einladen. viel zwingender als im nach frühen FLEETWOOD MAC tönenden 'Keep Me Singing' kann man derlei Sounds wohl kaum intonieren!
Das funktioniert auch wirklich gut, schließlich verstehen die Burschen davon ebenso einiges wie von ihrer Handwerkskunst. Für die Arrangements und die harmonischen Gesangsharmonien muss IMPERIAL JADE sogar gesondert Respekt gezollt werden. Lediglich mit Hooks wird noch ein wenig sparsam umgegangen, daran darf gerne noch weitergearbeitet werden. Ein weiteres Album des Fünfers wird aber auf jeden Fall gerne in Empfang genommen!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer