IN APHELION - Reaperdawn
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/24
Mehr über In Aphelion
- Genre:
- Death/Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media (Sony)
- Release:
- 09.08.2024
- The Fields In Nadir
- A Winter Moons Gleam
- When All Stellar Light Is Lost
- The Darkening
- They Fell Under Blackened Skies
- Further From The Sun
- Reaperdawn
- Aghori
Schwedisch bis zum Anschlag.
IN APHELION ist eigentlich von den beiden NECROPHOBIC-Muckern Sebastian Ramstedt und Johan Bergebäck als Projekt während der Pandemie gegründet worden, um sich die Zeit zu vertreiben. Das 2022 veröffentlichte Debüt "Moribund" bleibt aber nicht der einzige Langdreher der Schweden, denn auch in nach-pandemischen Zeiten musiziert die NECROPHOBIC-Schwesterband (fröhlich?) weiter, wobei sich einiges geändert hat. Erschienen die EP und das Debüt noch über das norwegische Klein-Label Edged Circle Productions, ist "Reaperdawn" im metallischen Mainstream bei Century Media angekommen.
Man spürt in vielerlei Hinsicht, dass sich in den letzten zwei Jahren einiges für die Band getan hat. Die Herangehensweise, sowohl auf Songwriting als auch Produktion bezogen, ist nun deutlich näher am zeitgenössischen NECROPHOBIC-Sound denn am charmant-undergroundigen "Moribund". Als Opener macht 'The Fields In Nadir' dieser Sache alle Ehre und demonstriert mit breiter Brust, was für eine schwarzmetallische Druckbetankung in den nächsten 50 Minuten exerziert wird. Auf diesem Album sehr prominent für die anhaltende Lava-Eruption verantwortlich: das Schlagzeug. Drummer Marco Prij spielt sonst bei den Tech-Thrashern CRYPTOSIS und demonstriert an allen Fronten, dass er der unnachgiebige Treiber der Band ist.
An der Gitarrenfront wird ähnlicher Gourmet-Fraß wie bei der Stammband beider Klampfen-Asse serviert und seziert. 'They Fell Under Blackened Skies' lotet aus, wie gniedelig Blackened Death Metal sein darf, ohne aber ins Ironische abzudriften. Immer hoch-melodisch, das steht nie zur Debatte. Im Fahrwasser von DISSECTION, SACRAMENTUM und eben NECROPHOBIC spielt man hier in der ersten schwedischen Liga auf. Mir macht das Album besonders in den Momenten Spaß, wo die Arrangements etwas Luft zum Atmen haben und auch das Tempo rausgenommen wird. 'The Darkening' zeigt sich diesbezüglich großzügig, wird aber vom Schluss-Track 'Aghori' übertroffen. Hier gibt es mit Abstand die größte Bandbreite an Stilmitteln und Stimmungen.
Kurz: Wer die aktuelle NECROPHOBIC schon durchgenudelt hat, wird mit IN APHELION auch viel Freude haben. Handwerklich top, ohne Ausfälle.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher