IN MOURNING - Monolith
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2010
Mehr über In Mourning
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Pulverized/Soulfood
- Release:
- 29.01.2010
- For You To Know
- Debris
- The Poet And The Painter Of Souls
- The Smoke
- A Shade Of Plague
- With You Came Silence
- Pale Eye Revelation
- The Final Solution (Entering The Black Lodge)
Die schwedische Band verbindet variantenreich den Göteborger Melodic Death mit finnischer Melancholie und einigem mehr.
Zwei Jahre nach dem Debüt "Shrouded Divine" legt uns die aus Falun stammende Formation IN MOURNING den Nachfolger "Monolith" vor, dessen Stil wir weiterhin im Bereich des Melodic Death Metal verorten können. Zwar fängt der Opener 'For You To Know' relativ corelastig an, und auch die gelegentlichen Klargesang-Passagen lassen den oberflächlichen Hörer kurz an die nach wie vor überbordende Metalcore-Szene denken, doch wenn wenn sich das Stück langsam aufbaut, kommen immer verspieltere, melodische Gitarrenelemente zum Tragen, und auch der Gesang ist eben nicht das nervenzerrende, hysterische Keifen, das ein Gros der Core-Szene so anstrengend macht.
IN MOURNING hat da über weite Strecken mehr Fluß, mehr Anmut und mehr Abwechslung, was zum Beispiel auch der lässige Bass und der schöne akustische Einschub bei 'Debris'. Auch Lieder, die teilweise mit hackenderen Passagen um die Ecke kommen, wie etwa 'The Poet And The Painter Of Souls' haben allesamt ihre melodischen und entspannten Momente, die es vermeiden, dass der Hörer einfach nur unkontrollierte und haltlose Aggression um die Ohren getrümmert bekommt. Mit der dunklen, anmutigen Atmosphäre, welche sich in diesem Stück ausbreitet, könnten IN MOURNING auch den einen oder anderen Fan melodisch-epischen Black Metals ansprechen. In diese Ecke passt auch der Wechsel zwischen tiefen Growls und heißerem Keifen bei 'The Smoke', wobei wichtig ist zu erwähnen, dass beide extremen Gesangstechniken sauber artikuliert und verständlich eingesetzt werden, was aus meiner Sicht ein großes Plus darstellt. Auch hier sorgt ein sehr ruhiger, balladesker Einschub für Abwechslung und melancholische Stimmung, ohne dabei gängige Klischees zu bemühen und in die Kitschtöpfe dieser Welt zu treten. Vielmehr bereitet er einem großartigen Refrain den Weg, der in ein tolles traditionell-metallisches Gitarrenlead mündet. Das thrashige 'A Shade Of Plague' besticht mit einem Refrain der gehobenen Extraklasse und das tonnenschwere epische 'The Final Solution' beendet das Album mit einem großen Paukenschlag.
Im Endeffekt ist auch die eingangs angesprochene Melodic-Death-Schublade für IN MOURNING zu eng. Dazu gibt es viel zu viele melancholische Passagen, zu viel Zeit für atmosphärische Einschübe, schlicht zu viel Abwechslung. Das Album ist variantenreich und wirkt doch wie aus einem Guss, wenn es die schwedische Göteborg-Schule mit einem Schuss finnischer Melancholie und weiteren passenden Versatzstücken aus allen möglichen Bereichen des stählernen Universums verbindet. Dabei klingt die junge schwedische Truppe zeitgemäß, sollte aber auch Traditionalisten nicht verschrecken. Das einzige was dem gelungenen Stilmix mit eingängigen Songs noch zum Vorstoß in die erste Reihe der modernen, durchaus kommerziell, dabei aber überaus melodisch orientierten Extrem-Metal-Bands fehlt, ist das eine oder andere charakteristische Alleinstellungsmerkmal, das dem Hörer IN MOURNING als Unikat ins Gedächtnis brennt.
Anspieltipps: The Final Solution, A Shade Of Plague, The Poet And The Painter Of Souls
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle