INCANTATION - Unholy Deification
Mehr über Incantation
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 25.08.2023
- Offerings (The Swarm) IV
- Concordat (The Pact) I
- Chalice (Vessel Consanguineous) VIII
- Homunculus (Spirit Made Flesh) IX
- Invocation (Chtonic Merge) X
- Megaron (Sunken Chamber) VI
- Convulse (Words Of Power) III
- Altar (Unify In Carnage) V
- Exile (Defy The False) II
- Circle (Eye Of Ascension) VII
Gewohnt hohe Qualität!
Ein Jahr vor dem 35. Bandjubiläum kommt INCANTATION mit "Unholy Deification" um die Ecke, das nun schon das 13. Studioalbum darstellt, wenn man "Upon The Throne Of Apocalypse" mitzählt. Wie es die meisten Kenner der Bands auch geahnt haben, ist die Qualität der Musik gleichbleibend auf allerhöchstem Niveau, während mit durch das Album neu angezogenen Fans wohl eher nicht zu rechnen ist, da John McEntee und seine Jungs wieder mal ihren oldschooligen Stiefel komplett durchziehen, aber auch eins, zwei Nuancen einbauen, die man nicht direkt von der Band gewohnt war. So fällt auf, dass das Tempo oft recht hoch ist und der Anteil der doomig-schleppenden Passagen, für die die Band bekannt ist, etwas zurückgefahren wurde, was sich auch daran zeigt, dass diesmal unter den zehn neuen Tracks kein einziger mit Überlänge zu finden ist, was jedoch auch schon bei beiden Vorgängern "Profane Nexus" (2017) und "Sect Of Vile Divinites" (2020) der Fall war. Das finde ich persönlich ziemlich schade, da gerade solche schleimig-ekligen Epen innerhalb der Diskographie wie 'Abolishment Of Immaculate Serenity', 'Unto Infinite Twilight/Majesty Of Infernal Damnation', 'Legion Of Dis' und 'Elysium - Eternity Is Nigh' für mich songtechnisch zum Besten gehören, was die Band je aufgenommen hat.
Nichtsdestotrotz ist "Unholy Deificiation" absolut kein schlechtes Album und das Fehlen dieses einen Songtyps macht auch nicht zehn hochqualitative kompakte Songs zunichte. Denn wenn die Urgesteine bei 'Offerings' im hohen Blasttempo unterwegs sind, bei 'Concordat' durch unbehagliche Harmonien ein sumpfiges Gefühl aufkommen lassen, um dann bei 'Chalice' auf ausgefeilte Melodiebögen zu setzen, macht sich auch im Kopf des Hörers ein wohliges Gefühl breit. Doch wenn die B-Seite über den Hörer hereinbricht, die in Sachen Qualität nochmal einen draufsetzt, dann ist klar, dass das Quartett ganz klar auf dem Weg ist, sich die Death-Metal-Krone in diesem Jahr zu schnappen. Bei 'Megaron' baut man black-metal-artige Melodien ein und würzt das groovige 'Convulse' mit spannenden Bassnuancen, während für mich das abschließende Trio auch den Höhepunkt des Langspielers darstellt. Mit 'Altar' zeigt die Band, dass sie auch eine satte Doom-Nummer in drei Minuten aufs Brett zaubern kann, wobei man im folgenden Track 'Exile' nach Blues klingende Soli einbaut, die sich aber perfekt einfügen. 'Circle' verbindet alle Stärken der vorangegangenen Songs, baut sogar eine epische Atmosphäre aus und lässt das Album auf einem Hoch ausklingen.
Ihr seht, dass ich vom neuen Album der Großmeister sehr angetan bin, wobei das vielen Fans auch so gehen dürfte, denn INCANTATION kann einfach nicht schlecht. Wenn man schon mit den Vorgängern, aus welchen Gründen auch immer, weniger anfangen konnte, wird wohl "Unholy Deification" auch nicht in das jeweilige musikalische Beuteschema passen. Doch reinhören lohnt sich in jedem Fall!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen