INFRARED - Back To The Warehouse (EP)
Mehr über Infrared
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenvertrieb / CD Baby
- Release:
- 14.06.2019
- Meet My Standards
- One Mouth, Two Faces
- Hate Today, Despise Tomorrow
- Animated Realities
- Wrathchild
Feinmechanik mit Schwermetall.
INFRARED ist eine dieser Kuriositäten, wie sie im Rockuniversum dann und wann auftauchen. In den 80ern als Band von vier High-School-Jungs entstanden, erschien zunächst eine EP, wonach die Sache auch schon wieder zu Ende war. Drei Jahrzehnte später riefen vier Männer mittleren Alters die Gruppe wieder ins Leben und begannen nun endlich Alben zu veröffentlichen. 2020 soll der dritte Langspieler herauskommen, bis dahin gibt es die neue EP "Back To The Warehouse" als Zwischenmahlzeit.
"Back To The Warehouse" enthält vier eigene Nummern, die wohl noch bei INFRARED in der Schublade herumlagen, und ein Cover. Verglichen mit dem letztjährigen Album "Saviours" kommen die Stücke der aktuellen EP etwas härter und ruppiger rüber und enthalten auch keine ruhigeren Abschnitte, dennoch ist das Händchen der Gruppe, die Einsätze aller Instrumente interessant zu arrangieren, auch hier zu erkennen. Gelegentlich übernimmt der Bass die Führung, beispielsweise gleich im Intro des Eröffners 'Meet My Standards'. Das Schlagzeug agiert ebenso so variabel wie die Gitarren, die abwechselnd oder synchron solieren. Die energischen Gang Vocals, die in dem einen oder anderen Chorus zu vernehmen sind, lassen an die Entstehungszeit der Band denken. Das vermutlich beste Lied der Scheibe ist das über sechsminütige 'Animated Realities'. Vom Intro bis zum Leadbreak sticht dieser Titel aus dem restlichen, auch schon guten Material heraus. Am Ende wartet mit dem Cover von 'Wrathchild' unserer Lieblingsjungfrauen noch ein besonderes Schmankerl. Vom Bass-Intro über die einsetzende Gitarre scheint die Aufnahme zunächst deutlich dem Original zu folgen. Sogar die tiefe, rauhe Stimme des Sängers erinnert an Paul di'Anno. Aber dann verpasst INFRARED dem Stück ein Leadbreak nach Art des Hauses, dass jetzt vielleicht Steve Harris irgendwo in England sitzt und sich fragt: "Warum habe ich das damals nicht so geschrieben?"
Insofern ist "Back To The Warehouse" eine ordentliche Wegzehrung und vergrößert die Vorfreude auf das nächste Album der Gruppe.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser